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Depressionen können jeden treffen

Gastbeitrag

Wer sich in eine Behandlung begibt, hat jedoch sehr gute Chancen, durch die Therapie und einer guten medikamentösen Behandlung von seinen Leiden befreit zu werden.

Laut einer Studie sind etwa 20 von 100 Menschen mindestens einmal in ihrem Leben von einer depressiven Phase betroffen. Da sich viele Betroffene Aufgrund ihrer seelischen Leiden schämen und keinen Arzt aufsuchen, ist die Dunkelziffer deutlich höher. Noch immer werden psychische Beschwerden mit schlechter Stimmung verglichen und runtergespielt. Dabei kann eine Depression schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Wer sich in eine Behandlung begibt, hat jedoch sehr gute Chancen, durch die Therapie und einer guten medikamentösen Behandlung von seinen Leiden befreit zu werden.

Was ist eigentlich eine Depression?

Unter einer Depression versteht man eine andauernde Phase der Niedergeschlagenheit. Diese geht oft einher mit Motivationsverlust, Schlafstörungen, Unruhe, Essstörungen, aber auch mit Angstzuständen, Wut, Traurigkeit, dem Verlust des Selbstwertgefühls und einer inneren Leere.

Nicht jeder Patient hat die gleichen Symptome. Einige Betroffene wollen ihre Niedergeschlagenheit verdecken, indem sie regelrecht zum Arbeitstier werden und scheinbar über sich hinaus wachsen. Während einige Patienten dauerhaft müde sind, finden andere Betroffene mit einer Depression nicht zur Ruhe und wälzen sich sorgenvoll Nacht für Nacht in ihrem Bett. So unterschiedlich wie die Patienten selbst, so verschieden können auch die individuellen Symptome einer Depression sein.

Wie viele Menschen sind betroffen?

In der Bundesrepublik sind etwa 5,3 Millionen Menschen betroffen. Dabei fällt auf, dass mit 11,3% gegenüber 5,1% deutlich mehr Frauen als Männer an der psychischen Erkrankungen leiden. Aber wie kommt das? Häufig erkranken Frauen an einer Depression, da sie öfter unter ständigem Druck stehen. Der Haushalt, die Kindererziehung und den Job unter einen Hut zu bringen, fällt nicht allen Frauen leicht. Immer perfekt zu sein und Schwächen nicht zugeben zu dürfen, lässt schnell eine depressive Phase entstehen. Auch fällt auf, dass viele Alleinerziehende unter Depressionen leiden. Hier sind es auch überwiegend Frauen, die unter der andauernden Belastung leiden. Zudem kommt häufig noch die Einsamkeit und Isoliertheit, sowie der mangelnde Kontakt zu anderen Erwachsenen, die durch das alleinsein mit den Kindern entstehen kann.

Männer erkranken häufig aus ähnlichen Gründen, doch es zeigt sich, dass der Druck im Job überwiegend Auslöser einer Depression ist. Der Wunsch nach Karriere, andauernde Überstunden und der Konkurrenzkampf mit den Kollegen empfinden Männer häufig als belastend. Häufig greifen Männer in andauernden Stresssituationen zu Alkohol, der dann irgendwann zur Sucht führt und die Entstehung einer Depression begünstigen kann. Die Männerdepression endet dann häufig in aggressivem Verhalten.

Ebenfalls lässt sich von den Betroffenen ableiten, dass das Risiko, an einer Depression zu erkranken, mit zunehmendem Alter steigt. Während im Alter von 18 bis 29 etwa 5 von 100 Frauen und 2 von 100 Männern an einer Depression erkranken, sind bei den Frauen im Alter von 50 bis 59 schon 11 von 100 Frauen und bei den Herren 6 von 100 Betroffenen zu zählen. Hat man das Alter von 70 Jahren erreicht, sinkt die Quote bei beiden Geschlechtern wieder ab.

Wie entstehen Depressionen?

Die Störung des Gemüts kann durch unterschiedliche Faktoren begünstigt werden. Oft beginnt sie schleichend, etwa, wenn die Aufgaben des Alltags immer schwieriger werden und wir den Anschluss verpassen. Wer den Alltag nicht mehr bewältigen kann, verliert nach und nach Mut und Lust und findet sich anschließend häufig in einer Depression wieder.

Auch kann ein Verlust wie zum Beispiel eine gescheiterte Beziehung dazu führen, dass jemand Depressionen entwickelt. Nicht selten entwickelt sich aus Liebeskummer eine große Trauer, die dann mit der Diagnose Depression enden kann. Einige Menschen schaffen es eben nicht, aus der beendeten Beziehung Resümee zu ziehen und mit neuem Lebens – und Liebesmut ins Single-Leben zurückzukehren. Auch ein Schicksalsschlag, wie der Tod eines geliebten Menschen, ein Unfall oder eine schwere körperliche Krankheit können die Entstehung einer Depressionen begünstigen.

Wann sollte man sich in eine Behandlung begeben?

Bleibt die angeschlagene Stimmung über einen längeren Zeitraum als circa zwei Wochen bestehen, kommt man aus dem Grübeln nicht mehr heraus, schläft sehr viel oder sehr wenig oder fühlt sich andauernd traurig, sollte man nicht zu lange zögern und seinen Hausarzt aufsuchen. Der kann eine erste Diagnose stellen und an einen Facharzt überweisen. Der Psychotherapeut kann die Symptome dann schnell deuten und die optimale Therapie für seinen Patienten zusammenstellen. Je schneller man die Diagnose erhält und eine Therapie beginnt, umso besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung.

Betroffene können oft nicht einsehen, dass sie eine depressive Phase haben, die zu einer schweren Depression führen können. Angehörige und Freunde sollten daher achtsam sein, wenn ein lieber Mensch über einen längeren Zeitraum unter gedrückter Stimmung leidet. Wenn aufmunternde Worte nicht helfen, sollte man helfen, über eine Therapie nachzudenken und so verhindern, dass die Krankheit überhand nimmt.

Wie sieht die Therapie aus?

Nachdem ein Facharzt die Diagnose gestellt hat, sollte schnellstmöglich die Therapie beginnen. Da eine Depression immer wieder individuell ist, muss auch die Therapie genau auf den Patienten zugeschnitten sein. Es geht nicht einfach darum, die Stimmung des Betroffenen zu heben, sondern den Alltag des Erkrankten wieder lebenswert zu machen. Die Therapie setzt da an, wo die Erkrankung begonnen hat. Oft muss in der Therapie ein Schicksal aufgearbeitet werden, um die Depression erfolgreich behandeln zu können.

Danielle Dante

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