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NürnbergMesse produziert erstmals grünen Strom im großen Stil

Solarstrom fließt seit 1. Dezember von den Messehallendächern

Die NürnbergMesse startet mit Peter Ottmann, CEO der NürnbergMesse, den Aufsichtsratsvorsitzenden Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, und Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat, mit der Produktion des ersten grünen Stroms aus ihrer eigenen Photovoltaikanlage. / Foto: Ralf Rödel / NürnbergMesse

21.000 Photovoltaikmodule in der Endausbaustufe bis Mai 2024 erreichen eine Leistung von rund 9 MWp (Megawatt Peak)

Künstliche Intelligenz (KI) sorgt für effizientes Last-Management

Ziel: CO2neutrale Energieversorgung bis 2028

Der Christbaum vor dem Eingang Mitte des Nürnberger Messezentrums wird in diesem Jahr erstmals auch mit eigenem Solarstrom betrieben: Pünktlich zur Adventszeit startet die NürnbergMesse mit der Produktion des ersten grünen Stroms aus ihrer eigenen Photovoltaikanlage. Dafür wurden seit März dieses Jahres rund 12.700 Photovoltaikmodule auf den Dächern der Messehallen 3, 3A und 3C sowie dem Parkhaus Nord installiert. Die Module auf den Hallen 3A und 3C sorgen bereits jetzt für eine Leistung von 1,9 MWp, die in das Stromnetz eingespeist wird. Insgesamt bestückt die NürnbergMesse bis Sommer 2024 sieben Messehallen und das Parkhaus mit rund 21.000 Photovoltaikmodulen, um dann eine Gesamtleistung von rund 9 MWp zu erzielen. Mit ihrer Leistung von rund 9 Mio. kWh im Jahr kann ein Ort mit über 7.000 Einwohnern versorgt werden (rund 3.600 Zwei-Personen-Haushalte). Damit wird die Messegesellschaft über die größte Photovoltaikanlage einer Beteiligung des Freistaates Bayern auf einem zusammengehörenden Gebäudekomplex verfügen. Für den ersten Bauabschnitt der Photovoltaikanlage inklusive innovativem Second-Life-Batteriespeicher rechnet die NürnbergMesse mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 15 Mio. Euro.

„Die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage ist ein Meilenstein für die NürnbergMesse auf dem Weg zur CO2-Neutralität. Die Anlage ist ein absolutes Vorzeigeobjekt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende – nicht nur für den Freistaat Bayern, sondern auch für die deutsche Messewirtschaft“, so Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, Aufsichtsratsvorsitzender der NürnbergMesse, ergänzt: „Mit der Produktion des eigenen Solarstroms setzt die NürnbergMesse ihren konsequenten Weg der Nachhaltigkeit weiter fort und gleichzeitig ein starkes Zeichen für den Klimaschutz in Stadt und Metropolregion!“

Im März hatten die Geschäftsführer der NürnbergMesse gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, Staatsminister Füracker und Oberbürgermeister König den Bau der Photovoltaikanlage im Messezentrum gestartet. Der Fokus lag dabei auf der bestmöglichen Nutzung der eigens erzeugten Energie. Dies wird erreicht, indem modulare Second-Life-Batteriespeicher aus Erprobungsfahrzeugen mit einer Gesamtleistung von 7,7 MWh als Kurzzeit-Pufferspeicher eingesetzt und damit wiederverwendet werden. Die NürnbergMesse kann dadurch ihren Eigenerzeugungsanteil signifikant erhöhen und rund 75 % des erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen. Das führt zu einem Autarkiegrad von bis zu 30 Prozent, bezogen auf den bisherigen Gesamtstromverbrauch.

„Mit der Photovoltaikanlage kommen wir unserem Ziel, die Energieversorgung bis 2028 komplett CO2-neutral zu gestalten, einen großen Schritt näher“, erklärt Peter Ottmann, CEO NürnbergMesse. Vor der turnusgemäßen heutigen Aufsichtsratssitzung nahm Ottmann gemeinsam mit dem Vorsitzenden Marcus König und seinem Stellvertreter Albert Füracker den dafür wichtigen Batteriespeicher in Empfang und in Betrieb. Bis Mai 2024 gehen durch Photovoltaik auf den Dächern der Messehallen 3 und 11 sowie auf dem Parkhaus Nord zusätzliche 3,7 MWp ans Stromnetz.

Künstliche Intelligenz und Ausbaupläne

Bei der Errichtung der Photovoltaikanlage setzt die NürnbergMesse auch auf Künstliche Intelligenz. Gemeinsam mit ihrem Anlagenplanungspartner HEITEC Innovation GmbH hat die Messegesellschaft einen sogenannten „Digitalen Zwilling“ entwickelt, der ein effizientes Last-Management bei Planung und Betrieb der Anlage ermöglicht.

Bevor die vorerst letzten Photovoltaikmodule bis zum Sommer 2024 installiert werden, denkt die NürnbergMesse bereits über den nächsten Schritt nach: den weiteren Ausbau der PV-Anlagen auf rund 20 MWp, was dann die Produktion von insgesamt bis zu 20 Mio. Kilowattstunden Strom ermöglichen würde. Das entspräche dem Verbrauch einer Kleinstadt von rund 20.000 Einwohnern.

Hallenbeleuchtung: 100 % LED

Bereits im vergangenen Sommer hat die NürnbergMesse die Umstellung der Beleuchtung aller Messehallen auf LED abgeschlossen. Dabei wurden über 21 Kilometer Leuchtstoffröhren gegen energiesparende LED‑Leuchten ausgetauscht. Die NürnbergMesse spart damit gegenüber den bisherigen Leuchtstoffröhren rund 80 % an Energie ein.

Nachhaltigkeitsziele

Mit dem flächendeckenden Einsatz von energiesparender LED‑Beleuchtung und der Errichtung der Photovoltaikanlage zahlt die NürnbergMesse auch auf die Nachhaltigkeitsentwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) ein, wie den Zielen 7 (Bezahlbare und Saubere Energie), 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur), 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz). Mit dem Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage wird sie ab Sommer 2024 rund 7.500 Tonnen CO2 jährlich einsparen.

NürnbergMesse / 01.12.2023

Foto: Ralf Rödel / NürnbergMesse

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