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Japan ist wieder offen – und weitaus günstiger als die meisten Reisenden denken

Tourismus

Lange haben die Japan-Fans darauf gewartet: Die japanische Regierung hebt alle Reisebeschränkungen auf. Und die Kosten? Da gibt es gute Neuigkeiten, denn selten war Japan so günstig wie jetzt – wenn man einige Tipps beachtet.

Am Abend des 22. September war es soweit: Während seines Besuch in New York verkündete der japanische Premierminister Fumio Kishida das Ende der Reisebeschränkungen zum 11. Oktober 2022. Deutsche brauchen kein Visum mehr für die Einreise nach Japan, auch die zwingend vorgebuchte Reise fällt weg. Weiterhin erforderlich ist eine dreifache Corona-Impfung, oder ein 72 Stunden vor Abflug ausgestellter PCR-Test. Und das ist nur die erste gute Nachricht. Wer nun endlich die konkrete Reiseplanung angeht, stellt schnell fest: Der Wechselkurs Euro zu Yen ist so günstig wie schon lange nicht mehr – für die japanische Wirtschaft bedauerlich, für den Reisenden jedoch eine unglaubliche Erleichterung. Zum Vergleich: Vor der Pandemie pendelte der Yen zwischen 100 und 110 Yen, derzeit (Oktober 2022) bekommt man etwa 140 Yen für einen Euro. Von der Übernachtung bis zu den Restaurants ist Japan heute also um einiges günstiger für europäisch Reisende als noch vor wenigen Jahren.

Vom Wechselkurs ganz abgesehen, gibt es aber noch einige weitere Möglichkeiten, die Japan-Reise erheblich zu vergünstigen – hier eine kleine Übersicht:

Familiär unterkommen

Übernachtungen machen bei jeder Reise einen großen Teil der Ausgaben aus und gerade Japan gilt hier als hochpreisig. Doch das stimmt nur, wenn man in den klassischen Ryokan unterkommt. Diese Herbergen verfügen oft nur über wenige Zimmer und gelten als Gipfel japanischer Gastlichkeit. Weitaus günstiger sind die familiären Minshukus, quasi das japanische Bed & Breakfast. Inklusive Frühstück schlagen die Übernachtungen hier ab 8000 Yen aufwärts zu Buche – pro Zimmer und nicht pro Person! Oft gibt es noch ein paar gute Tipps der Inhaber dazu, die sich oft sehr persönlich um die Gäste kümmern. Praktischerweise kann man sie mittlerweile meist auch über die üblichen internationalen Buchungsplattformen im Internet buchen. Familien oder Freundesgruppen finden bei den AirB&B eine kostengünstige Alternative. Wer nicht nur eine Schlafstelle, sondern auch ein bisschen Anschluss sucht, ist beim Homestay richtig: Hier bieten Familien ein Gästezimmer an, die man unter www.homestay-in-japan.com/eng/ und www.homestayinjapan.com meist schon ab eine Nacht buchen kann.

Essen wie die Japaner

Stimmt, jeden Tag im Restaurant zu essen, kann ins Geld gehen. Aber was machen eigentlich „ganz normale“ Japaner, wenn sie mit der Familie ausgehen? Sie entscheiden sich für ein „Family Restaurant“, und das sollten auch preisbewusste Reisende tun, denn dort stehen ordentliche Portionen Hausmannskost für wenig Geld auf der Speisekarte. Alternativ kann man auch nach den so genannten „Set Menues“ Ausschau halten, die meist vor dem Restaurant als Wachsmodelle ausgestellt werden. Sie sind oft schon ab 800 Yen zu haben. Beschränkt sich der Reisende auf Nudelgerichte und Teigtäschchen, wird es noch einmal erheblich günstiger. Einfache Gerichte gibt es auch in den Convenience Stores wie Seven Eleven oder Family Mart. Ab 300 Yen kostet hier ein Sandwich oder eine einfache Mahlzeit (aus der Mikrowelle).

Schnell und günstig: Japans Züge

Eine weitere Möglichkeit, die Reisekasse zu schonen, bieten Japans Zuggesellschaften. Speziell für ausländische Reisende gibt es den Japan Rail Pass (https://japanrailpass.net/de/), der für 7, 14 oder 21 Tage im ganzen Land gültig ist. Ein 14-Tages-Pass kostet derzeit 52.960 Yen. Wer keine weiten Strecken zurücklegen will, entscheidet sich für einen der regionalen Railpässe wie den Japan East Railpass (www.jreast.co.jp/e/eastpass/) oder der Japan West Railpass (https://www.westjr.co.jp/global/en/). Für Reisende mit knapper Kasse sind Langstreckenbusse (http://willerexpress.com) eine gute und durchaus bequeme Alternative.

Günstig Shoppen

Logisch, dass man von der Reise auch das eine oder andere Souvenir mitbringen will. Lackwaren, Kleidung, schönes Geschirr und was nicht noch alles gibt es in den zahlreichen Second-Hand-Ketten wie Hard-Off. Hier verkaufen viele Japaner unerwünschte Geschenke, teils sogar noch in Originalverpackung und zu einem Bruchteil des Wertes. Erstaunlich gut ist auch das Angebot der 100-Yen-Läden wie Daiso, Cando und Seria, um nur einige zu nennen. Das Sortiment reicht von Kosmetika über Kleidung, Spielwaren, Hausrat, Nahrungsmittel, Papier und allem, was sich auch sonst in einem japanischen Kaufhaus finden lässt. Nicht zuletzt sind Japans Flohmärkte eine wahre Fundgrube für kleine Schätze! Vom echten Obi-Gürtel eines Kimonos bis zu Holzdrucken oder Töpferwaren gibt es hier alles, was Touristen glücklich macht. Besonders bekannt ist der Tokyoter Oedo Markt (www.antique-market.jp/eng/index.shtml) im Yoyogi-Park. Weitere Adressen gibt es unter www.jnto.go.jp/eng/arrange/travel/practical/kottou.html.

Flexibel fliegt man günstiger

Bleibt der letzte große Happen im Budget: Der Flug. Durch die Energiekrise und den Ukrainekrieg sind Flüge definitiv teurer geworden. Doch auch hier lässt sich an der Kostenschraube drehen, denn wer sich die Flugpreise in der Übersicht anzeigen lässt, stellt fest, dass sie je nach Wochentag oft erheblich schwanken. Anstatt auf einen Samstags-Flug zu bestehen, lassen sich mehrere hundert Euro sparen beispielsweise auf einen Dienstag auszuweichen. Nicht zuletzt gilt auch hier: Wer früh bucht, reist günstiger.

neusta Grafenstein GmbH / 06.10.2022

Foto: neuesta

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