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Gisbert Schneider erhält Gmelin-Beilstein-Denkmünze

Preisverleihung auf der German Conference on Cheminformatics in Garmisch-Partenkirchen

Professor Dr. Gisbert Schneider - - Foto: Grace Baey

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht Prof. Prof. adj. Dr. rer. nat. habil. Gisbert Schneider, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Schweiz, die Gmelin-Beilstein-Denkmünze. Die Auszeichnung erfolgt am 9. Mai auf der „17th German Conference on Cheminformatics and EuroSAMPL Satellite Workshop“, der Jahrestagung der GDCh-Fachgruppe „Computer in der Chemie“ in Garmisch-Partenkirchen.

Die Gmelin-Beilstein-Denkmünze, eine Silbermedaille, die mit einer Urkunde und einem Preisgeld in Höhe von 7500 Euro verbunden ist, wird von der GDCh an in- und ausländische Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um die Geschichte der Chemie, die chemische Literatur oder die Chemie-Information erworben haben. Professor Dr. Gisbert Schneider ist einer der bekanntesten Wissenschaftler im Feld der chemischen Information sowie der Chemoinformatik und gilt als Wegbereiter der heutigen Künstlichen-Intelligenz-Ansätze im Wirkstoffdesign. Er erhält die Auszeichnung für seine Pionierarbeit bei der Integration von Machine­Learning-Methoden in die praktische medizinische Chemie. Schneider war es auch, der die medizinische Chemie mit den Begriffen „scaffold-hopping“ und „frequent hitter“ prägte, die aus dem heutigen Fachvokabular nicht mehr wegzudenken sind.

Gisbert Schneider, geboren 1965, legte 1991 sein Diplom in Biochemie an der Freien Universität Berlin ab, wo er 1994 auch promovierte. Nach Postdoktoraten am Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Berlin, dem Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (Massachusetts) und dem Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main sammelte er Industrieerfahrung bei der F. Hoffmann-La Roche AG, Basel, Schweiz. Bereits während dieser Zeit habilitierte sich Schneider im Jahr 2000 in Biochemie und Bioinformatik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er im Anschluss als Privatdozent tätig war. Von 2002 bis 2009 bekleidete er die Beilstein Stiftungsprofessur für Chemie- und Bioinformatik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, bis er 2010 auf die Professur für Computer-Assisted Drug Design an der ETH Zürich berufen wurde. Von 2018 bis 2020 war Schneider darüber hinaus Associate Vice President der ETH Global. Seit 2021 ist er außerdem Direktor des Singapore-ETH Centre in Singapur.

Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Gisbert Schneider mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie dem Herman Skolnik Award der Division of Chemical Information der American Chemical Society (ACS) (2018) und dem „Prous Institute – Overton and Meyer Award for New Technologies in Drug Discovery“ der European Federation for Medicinal Chemistry and Chemical Biology (EFMC) (2020). 2014 wurde er von Thomson-Reuters als einer der World’s Most Influential Scientific Minds ausgezeichnet.

Schneider veröffentlichte bereits mehr als 400 wissenschaftliche Veröffentlichungen, sechs weltweit beachtete Lehrbücher im Bereich des Wirkstoffdesigns und der chemischen Information und war Mitgründer und Editor des Wiley-VCH Journals Molecular Informatics.

Weitere Informationen zur Tagung unter www.gdch.de/gcc2022

Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen, darunter die Fachgruppe Computer in der Chemie (CIC) mit über 500 Mitgliedern. Die Fachgruppe wurde 1982 gegründet, weil auch in der Chemie die computergestützte Verwaltung, Archivierung, Analyse, Abfrage und Generierung von Informationen immer wichtiger wurde. Sie sieht ihre Hauptaufgabe darin, an der Information und Dokumentation sowie an Computeranwendungen in der Chemie interessierte in- und ausländische Wissenschaftler zusammenzubringen, um durch regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch neueste Erkenntnisse auf diesem Wissensgebiet zu vermitteln und fortzuentwickeln.

Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. / 12.04.2022

Foto: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. / Grace Baey

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