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Export von türkischem Kölnischwasser boomt

In der Türkei begann seine Herstellung Anfang des 20. Jahrhunderts.

kolonya
Kölnischwasser Herstellung

Die Exporte des traditionellen türkischen Kölnischwassers und Händedesinfektionsmittels ‚kolonya‘ haben sich im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr verdreifacht: von 2,4 Tonnen im Wert von 7,5 Mio. Euro auf 6,9 Mio. Tonnen in Wert von 23,3 Mio. Euro. Das errechnete Anadolu Ajansı aus Daten des Istanbuler Verbandes der Exporteure von Chemikalien und chemischen Produkten (IKMIB). Deutschland, die Niederlande, Irak, die USA und Großbritannien waren die Hauptabnehmer der Exporte (insgesamt 60%). In diese Länder stiegen Exporte sprunghaft an: nach Deutschland um 492%, in die Niederlande um 491%, in den Irak um 291%, nach Großbritannien um 246% und um 146% in die USA.

Kolonya ist ein fester Bestandteil der türkischen Gastfreundschaft, beliebt wegen seines erfrischenden Duftes und hohem Alkoholgehalt, der mehr als 80% der Krankheitserreger abtöten kann. Es wird auch bei verschiedenen anderen gesellschaftlichen Gelegenheiten angeboten: nach einem Haarschnitt, auf Busfahrten, nach einer Reise, oder bei einem Krankenbesuch mitgebracht. Das Rezept für Kölnischwasser wurde ursprünglich in Italien entwickelt, die Produktion verbreitete sich ausgehend von Köln nach Frankreich (als “Eau de Cologne“) und von dort in die ganze Welt. In der Türkei begann seine Herstellung Anfang des 20. Jahrhunderts. Über die Zeit wurden verschiedene Düfte auf der Basis von regionalen Produkten entwickelt: Zitrusblüten, Rosen, Tee, Tabak, Walnuss, Haselnuss, Pinie, Apfel, Pistazie und andere.

Trotz coronabedingter Pannen in Logistik und Lieferketten wurden Produktion und Handel von Kolonya nicht unterbrochen, sagte Engin Tuncer, Eigentümer der Herstellerfirma Eyup Sabri Tuncer. Im letzten Jahr wurde der Nutzen von Hygiene- und Desinfektionsprodukten klarer – dies habe die Präsenz türkischer Kolonya-Hersteller im Ausland gesteigert. „Während der Pandemie hatten wir große Nachfrage nach traditionellem türkischem Kölnischwasser aus neuen Exportmärkten“, sagte Tuncer. Darunter Länder, in denen sein Gebrauch bisher nicht üblich war: Japan, Südkorea, Taiwan, Singapore, Malaysia und China. Beliebt seien vor allem Zitrusdüfte.

Seine hundertjährige Firma und ihre Untermarken exportieren in fast 70 Länder und wollen ihre Kapazitäten und Produktionslinien weiter stark aufstocken. Er vertraut darauf, dass der Verkaufserfolg vom letzten Jahr auch in 2021 bestehen bleibt. Denn die Zielgruppen hätten sich nun den Gebrauch von Kolonya zu einer neuen Gewohnheit gemacht.

Veröffentlicht am 23.02.2021

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