Ali Kemal Hüseyin
In dem vergangenen Jahr 2021 sind über 65.000 Rekordanmeldungen in 187 Ländern eingegangen. Allein Tausende davon summieren sich jedes Jahr am Guinness-World-Records-(GWR) Day. Passend zum diesjährigen Tag der Superlative erzählte Chefredakteur Craig Glenday, was Fans des meistgelesenen Sachbuchs der Welt am 10. November 2022 erwartet und worauf es bei Rekorden ankommt. Eines sei dabei gesagt: Jeder ist rekordverdächtig!
Was ist der GWR-Day?
Der Guinness World Records Day wurde erstmals im Jahr 2004 gefeiert. Anlass war damals der Verkauf des 100-Millionsten Guinness-World-Records Buches. Mittlerweile steht der Tag für jährlich tausende von Bewerbern auf der ganzen Welt, die sich durch einen Rekord am GWR-Day ihren Platz in der nächsten Ausgabe des Buches sichern wollen.
Was macht einen Weltrekord aus?
Grundsätzlich muss eine Rekordleistung besondere Fähigkeiten erfordern. Als gute Faustregel gilt: Wenn es nicht gemessen, gewogen oder gezählt werden kann, ist es wahrscheinlich kein Rekord!
Gibt es auch spezifische Rekordarten, die nicht genehmigt werden?
Die gibt es natürlich auch. Bei dem Thema Sommersprossen beispielsweise stoßen wir an unsere Grenzen. Die variieren in Größe und Tiefe so sehr, dass es uns nicht möglich ist, diese exakt zu zählen. Und Rekordansprüche für das häufigste Zwinkern in einer Minute werden grundsätzlich auch nicht akzeptiert – es ist uns nicht möglich, hier fair zu messen.
Welche Rekorde werden am häufigsten gebrochen?
Sehr häufig haben wir DJ-Marathons (Radio und Clubs) – Rekordversuche in diesem Bereich finden hier nahezu jede Woche statt. Aber auch die Kategorie „Älteste Personen“ ändert sich ständig. Entsprechende Geburtsurkunden werden regelmäßig eingereicht.
Wie funktioniert so eine Rekordanmeldung?
Wie immer die Rekordidee aussehen mag, wichtig ist, dass sich Interessenten vorher über die Website bewerben. Jede neue Rekordanmeldung wird individuell von unserem Expertenteam begutachtet. Das kann bei ca. 1.000 Anmeldungen pro Woche etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber wer „officially amazing“ ist, sollte einfach mitmachen: Die Teilnahme für Einzelpersonen ist kostenlos.
Wie wird geprüft, ob ein Rekord wirklich aufgestellt oder gar gebrochen wird?
Für jeden Rekord gibt es eine Reihe von Richtlinien, die es zu erfüllen gilt. Die jeweiligen Anforderungen zu dem einzureichenden Beweismaterial werden dem Bewerber nach erfolgreicher Rekordanmeldung zugesandt. Alternativ kann auch ein offizieller Rekordrichter angefordert werden, grundsätzlich ist das aber nicht notwendig. Wenn die Beweise als gültig verifiziert werden, erhält die Person eine Guinness-Word-Records Urkunde und ist dann offiziell Rekordhalter.
Und dann winkt dem Rekordhalter auch ein Eintrag ins Buch?
Mit etwas Glück, ja! Die Gründe für die Auswahl sind allerdings immer redaktioneller Art. Je nach Themenschwerpunkt und Rubriken stellt die Redaktion jährlich neue Höchstleistungen zusammen – und aktuell haben wir 60.789 aktive Rekorde, die Datenbank ist also prall gefüllt. Ein Blick in die aktuelle Ausgabe zeigt, dass die Chancen für einen Eintrag aber prinzipiell gut stehen: 80% der Rekorde im Guinness-World-Records 2023 Buch sind neu.
Wrobel Communications / 27.10.2022
Foto: Wrobel Communications
