Bei seinem Besuch in Pakistan hat der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, neue humanitäre Hilfe der EU für das Land angekündigt. Mit den 30 Millionen Euro sollen dringende Bedürfnisse der vom Hochwasser betroffenen Menschen gedeckt werden: Unterkünfte, Wasser- und Sanitärversorgung, Nahrungsmittel und Ernährung, Gesundheit, Schutz, Bildung in Notsituationen und Bargeldhilfe. Auch psychologische Hilfe für die Betroffenen soll angegangen werden.
Kommissar Lenarčič sprach von einem beispiellosen Hochwassernotstand: „Unsere Gedanken sind bei denjenigen, die Familienangehörige, Freunde und ihr eigenes Zuhause verloren haben. Hinzu kommt, dass viele Lebensgrundlagen verloren gegangen sind. Mit dieser neuen Finanzierung bekräftigt die EU ihre anhaltende Unterstützung für Pakistan und steht den am stärksten gefährdeten Ländern bei der Deckung ihrer Grundbedürfnisse zur Seite. Die Natur hat uns jedoch wieder an die Auswirkungen der Erderwärmung erinnert. Die durchgängige Berücksichtigung der Katastrophenvorsorge und -prävention in EU-finanzierten Projekten wird daher unsere oberste Priorität bei der Bereitstellung humanitärer Hilfe bleiben.“
Im Rahmen seines Besuchs hat der EU-Kommissar den pakistanischen Ministerpräsidenten Shehbaz Sharif, die Staatsministerin für auswärtige Angelegenheiten Hina Rabbani Khar und Vertreter von UN-Organisationen getroffen. Außerdem besichtigte er eine Wasseraufbereitungsanlage, die Dänemark im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens geliefert hat, sowie ein von der EU finanziertes Projekt, das Unterstützung leistet in der Provinz Sindh. Sie zählt zu den am schwersten betroffenen Gebieten in Pakistan.
Unterstützung für Uganda nach Ebola-Ausbruch
Mit Blick auf den aktuellen Ebola-Ausbruch in Uganda hat die EU ebenfalls reagiert: mit zunächst 200.000 Euro Soforthilfe soll das ugandische Rote Kreuz unterstützt werden. Krisenmanagement-Kommissar Lenarčič sagte: „Wir stehen weiterhin in Kontakt mit den ugandischen Behörden, der Weltgesundheitsorganisation und Partnern im Land. Wir haben unser Team vor Ort durch die kurzfristige Entsendung eines Gesundheitsexperten verstärkt. Wir werden alle verfügbaren Optionen für die Bereitstellung zusätzlicher Unterstützung in dieser schwierigen Zeit prüfen.“
Die ugandischen Behörden hatten in den vergangenen Wochen mehr als 40 Fälle von Ebola-Viruserkrankungen festgestellt. Die Internationale Föderation der Gesellschaften des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds hat daraufhin einen dringenden Antrag auf Unterstützung gestellt. Die ersten bestätigten Fälle wurden im ugandischen Distrikt Mubende gemeldet, dort leben 2,7 Millionen Menschen. Fünf weitere Distrikte gelten als gefährdet. Das Rote Kreuz benötigt Hilfe bei Koordinierung, Überwachung mit Kontaktnachverfolgung, Risikokommunikation, Engagement der Gemeinschaft und sicheren und würdevollen Bestattungen.
EU-Kommission / 04.10.2022
Foto: EU-Kommission