Im Film IMMENHOF – DAS GROSSE VERSPRECHEN von Sharon von Wietersheim geht es um Lou, die mit ihrer jüngeren Schwester und ihrer Cousine auf dem Immenhof lebt. Eines Tages wird auf dem Nachbarhof das Rennpferd Cagliostro vergiftet, um das sich Lou oft kümmert. Wenn das Pferd eine Überlebenschance haben soll, muss es vor dem noch frei laufenden Täter versteckt werden. Nachdem Cagliostro zum Schutz auf den Immenhof gebracht wurde, bemerkt Lou schon bald, dass er dort auch nicht sicher ist und muss sich was einfallen lassen. So beginnt ein mitreißendes Abenteuer. Insgesamt ist die Handlung des Films sehr klischeehaft. Zum Beispiel mischt sich die kleine Schwester Emmi überall ein und ist sehr aufgeweckt. Natürlich kann sie so den Täter überführen. Die Cousine Josy ist immer etwas überfordert mit der Verantwortung und bekommt nicht einmal mit, dass Emmi zeitweise fremde Ponys auf dem Hof versteckt. Die große Schwester Lou hat Liebesstress und dem reichen Besitzer des Nachbarhofes liegt das Wohl der Pferde weniger am Herzen, dafür aber sein Ruhm. Er will Cagliostro beispielsweise zum nächsten Rennen anmelden, noch bevor der die Vergiftung noch gar nicht richtig überwunden hat, obwohl das Pferd dort einen schweren Schaden bekommen kann. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Films nicht viel weiter. Am besten kann man den Film verstehen, wenn man den ersten Teil gesehen hat. Dann versteht man die Familienverhältnisse besser. Irritiert hat uns ein wenig, dass Cagliostro so dargestellt wird, als würde er sich auf der Flucht absichtlich in Gefahr begeben, um nicht am Rennen teilnehmen zu müssen. Das scheint ein wenig übertrieben. Im Allgemeinen ist das Bild, passend zum sommerlichen Wetter, sehr warm und farbenfroh gehalten. Das unterstreicht die Lebendigkeit der wilden und grünen Natur in Sachsen-Anhalt. [ Gedreht wurde IMMENHOF – DAS GROSSE VERSPRECHEN außerdem noch im Saarland, in Niedersachsen bei Goslar, Bayern sowie in Belgien und Spanien.] Trotzdem wirkt die Kulisse oft ziemlich konstruiert. Sobald die Situation oder Stimmung kippt, werden die Farben dunkler. Die Kamera passt sich der Situation an und begleitet zum Beispiel Verfolgungsjagden. Auch der Ton untermalt die Umstände. Der Text der eingesetzten Popsongs orientiert sich an der Stimmung der jeweiligen Handlung und in der Natur sind die Geräusche sehr laut, wodurch die Atmosphäre authentisch wirkt. Die Hauptaussage des Films ist, dass das Tierwohl wichtig ist und den Rechten der Tiere aktuell nicht genug Beachtung geschenkt wird. Beispielsweise gilt es als Sachbeschädigung und nicht als Körperverletzung, wenn Pferden geschadet wird. Das ist uns wichtig. Wir empfehlen den Film für Kinder ab 6 bis 12 Jahren und für Personen, die Pferde mögen.
FBW-Jugend Filmjury / 23.05.2022
Bildschirmfoto: FBW-Jugend Filmjury