Die EU-Kommission fördert im Rahmen des Neuen Europäischen Bauhauses (NEB) fünf Leuchtturmprojekte mit insgesamt 25 Mio. Euro. Das gab die EU-Kommission Mittwoch bekannt. 13 Länder sind daran beteiligt, unter anderem Deutschland mit NEBhourhoods in München-Neuperlach. Ziel ist, nachhaltigere, integrativere und schönere Räume an Orten in der ganzen EU zu schaffen und die Bürgerinnen und Bürger in den grünen Wandel auf lokaler Ebene einzubeziehen. „Sie werden zeigen, wie die Zukunft aussehen kann, und den European Green Deal in unser tägliches Leben und unsere Lebensräume bringen. Diese Projekte sollten der Ausgangspunkt für ein europäisches und weltweites Netzwerk von New European Bauhaus-Projekten werden“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Die fünf in die engere Wahl gekommenen Projekte werden mit jeweils rund 5 Millionen Euro gefördert, um ihre Pläne in 11 Mitgliedstaaten (Belgien, Deutschland, Dänemark, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Niederlande, Slowenien, Portugal und Tschechien) sowie in Norwegen und der Türkei umzusetzen. Sie werden sich mit Themen wie Gebäudesanierung, Kreislaufwirtschaft, Kunst, Kulturerbe, Bildung, intelligente Städte, städtische und ländliche Erneuerung und mehr befassen. Die Kommission verhandelt derzeit mit den ausgewählten Begünstigten über Finanzhilfevereinbarungen
Die Projekte sind:
- NEBhourhoods (NEB-Städte): NEBhourhoods bereitet München-Neuperlach (DE) auf die Zukunft vor, wie sie durch den Europäischen Green Deal in Bezug auf die gebaute Umwelt, Kreislaufwirtschaft, Mobilität, Energie, Ernährung und Gesundheit vorgezeichnet ist. Das Projekt wird auf den Stärken des Gebiets aufbauen – einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn, ausgedehnten Grünflächen, großzügigen, wenn auch renovierungsbedürftigen Wohnungen – und seine Schwächen angehen – überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit und unterdurchschnittliches Bildungsniveau.
- CULTUURCAMPUS (Cultuurcampus: ein nachhaltiges Zentrum für Kunst, Forschung, Lernen und Gemeinschaft als Katalysator): Durch die Verbindung von Bildung, Forschung, Politik und Kultur und unter Berücksichtigung der Lebenserfahrungen seiner Bewohner soll der Cultuurcampus das benachteiligte Stadtgebiet von Rotterdam-Süd (NL) umgestalten. Der Cultuurcampus wird in einem historischen Gebäude untergebracht und soll als Drehscheibe für verschiedene Gruppen und Aktivitäten dienen.
- NEB-STAR (Neues Europäisches Bauhaus STAvangeR): NEB-STAR wird in Stavanger (NO), Prag (CZ) und Utrecht (NL) zeigen, wie territoriale Umgestaltungspläne die Prinzipien und Werte des NEB einbeziehen können. Das Projekt befasst sich mit vier emblematischen Herausforderungen im Zusammenhang mit klimaneutralen Städten, die alle die lokalen Bedürfnisse und Anliegen durch die Zusammenarbeit mit Bewohnern und Interessengruppen berücksichtigen.
- DESIRE (Designing the Irresistible Circular Society – Gestaltung der unverzichtbaren Kreislaufgesellschaft): Das Projekt will die großen Herausforderungen angehen, mit denen Gesellschaften und Städte konfrontiert sind: Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Ressourcenprobleme. Auf der Grundlage der drei Hauptthemen Inklusivität, Kreislaufwirtschaft und Einklang der Städte mit der Natur wird das Projekt Kunst, Architektur und Design nutzen, um alternative Wege zur Umgestaltung von Gebieten in verschiedenen europäischen Städten (DK, NL, SI, IT, LV) zu erkunden.
- EHHUR (EYES HEARTS HANDS Urban Revolution): Das Projekt unterstützt Städte und benachteiligte Bewohner bei der Umgestaltung ihrer bebauten Umwelt. An sieben verschiedenen Standorten in der EU und den assoziierten Ländern (DK, EL, BE, PT, TR, HR, IT) sollen sozioökonomische und kulturelle Herausforderungen wie soziale Ausgrenzung, Energiearmut und der Verfall von entvölkerten historischen Zentren angegangen werden.
Die Projekte sollen innerhalb von zwei Jahren innovative Ideen und Lösungen hervorbringen, die für andere NEB-Aktionen wegweisend sein werden. Da die Projekte über ganz Europa verteilt sind, werden sie eine Vielzahl von Ergebnissen liefern, die angepasst und in ähnlichen Aktivitäten und Demonstrationsprojekten in Europa und darüber hinaus nachgeahmt werden können und als Anregung für zukünftige Projekte dienen.
EU-Kommission / 04.05.2022
Foto: EU-Kommission