Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat heute gemeinsam mit einem großen Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen vor der Zentrale der Bayer AG gegen den Export hochgiftiger Pestizide demonstriert. Einige Bilder der Protest-Veranstaltung hängen dieser Mitteilung an.
„Substanzen, die die EU für zu gefährlich für Europa einstuft, dürfen nicht weiter Mensch und Umwelt in Südamerika vergiften“, berichtet Dr. Eliane Fernandes, GfbV-Referentin für indigene Völker. „Bayer muss die Herstellung und den Export dieser Chemikalien komplett einstellen. Denn neben Verheerungen in der Umwelt vergiften sie Menschen, die sich nicht dagegen wehren können.“ Oft würden die Pestizide auf illegal brandgerodeten Ackerflächen auf indigenen Territorien ausgebracht. Für die Indigenen, die dort leben, gebe es dann kein Entkommen: Die Pestizide landen auf ihrer Haut, in ihren Augen und Lungen. Zugleich finden betroffene Bevölkerungsgruppen besonders schwer Zugang zu medizinischer Versorgung.
„Bayer betont gerne sein vermeintliches Streben nach Nachhaltigkeit. Unter dem Deckmantel der Bekämpfung von Hunger rechtfertigt der Konzern sein Geschäftsmodell. In Wahrheit werden Saatgut und darauf abgestimmte Pestizide vor allem für großflächigen Soja- und Maisanbau eingesetzt – Exportprodukte für Futtermittel in der Massentierhaltung hierzulande“, so Fernandes. „Wenn eine Nachhaltigkeitsstrategie ihren Namen auch verdienen soll, muss Bayer die lokale Bevölkerung in Drittländern beachten. Denn Gewinne zu Lasten dieser Menschen sind alles andere als nachhaltig.“
Die Produktion der Pestizide in Länder außerhalb der EU zu verlagern, würde das Problem keinesfalls lindern. Der einzige Weg ist ein kompletter, weltweiter Verzicht auf die Herstellung dieser hochgiftigen Substanzen.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) / 29.04.2022
Foto: GfbV