Am Sonntag (26.9.) erreicht der EU-Sonderzug „Connecting Europe Express“ (CEE)am Münchner Hauptbahnhof seine erste Station in Deutschland. Der am 2. September in Lissabon gestartete Botschafter für das „Europäische Jahr der Schiene 2021“ wird bis zum 3. Oktober weitere zehn deutsche Städte ansteuern. Aus München rollt er nach Stuttgart, Ulm, Karlsruhe, Frankfurt am Main, Leipzig, Halle (Saale), Berlin, Hamburg, Bremen und Bad Bentheim. Auf seiner Tour über den Kontinent verbindet der CEE rund 100 Städte, ehe er am 7. Oktober in Paris ankommt.
„Der Connecting Europe Express ist viel mehr als nur ein Zug – er ist ein lebendes Experiment. Seine Fahrt durch Europa ermöglicht es uns, die Fortschritte und Vorteile des Schienenverkehrs zu sehen, aber er rückt auch die verbleibenden Probleme ins Licht, die wir lösen müssen, um unsere zusammenführenden Projekte wie den einheitlichen europäischen Eisenbahnraum und die Transeuropäischen Verkehrsnetze zu vollenden“, sagt Adina Vălean, EU-Kommissarin für Verkehr.
DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz betont: „Wir heißen den Connecting Europe Express in Deutschland herzlich willkommen! Wir freuen uns darauf, dabei die Vielfalt der Deutschen Bahn, ihre Leistungen und das Team DB vorstellen zu können. Die Schiene ist ein starkes Rückgrat für Europa, und die europäischen Bahnen sorgen gemeinsam für klimafreundliche Mobilität und Logistik – für die Menschen, für die Wirtschaft und ein Zusammenwachsen von Ländern und Leuten in Europa.“
Am 26. September wird der Zug um 16.40 Uhr am Münchner Hauptbahnhof ankommen. Bis 18.10 Uhr wird er für die Öffentlichkeit am Gleis 25 zugänglich sein. Am 27. September um 8 Uhr werden die bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bauen und Verkehr, Kerstin Schreyer, die zweite Bürgermeisterin Münchens, Katrin Habenschaden, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel, sowie Vertreter der EU-Kommission an der Flaggenübergabe teilnehmen und über die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit im Bahnverkehr sprechen.
Der Schienengüterverkehr und die neue Technologie des Kuppelns von Güterwagen stehen beim Halt des Sonderzuges am 29. September in der neuen Zugbildungsanlage in Halle (Saale) im Blickpunkt: Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der DB AG und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, stellt gemeinsam mit Vertretern der EU-Kommission und in Anwesenheit des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten Reiner Haseloff die Digitale Automatische Kupplung vor. Am Berliner Bahnhof Südkreuz bereiten am gleichen Tag der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, dem CEE einen feierlichen Empfang.
Auf der Zugreise durch Deutschland sind Gespräche mit Politikern und Experten zu verschiedenen europäischen Verkehrsthemen geplant. In den Städten finden Flaggenübergaben und Veranstaltungen statt. Bei längeren Stopps kann ein Sonderwagen mit einer Ausstellung über neue Technologien und Infrastrukturprojekte im Schienenverkehr besichtigt werden, so zum Beispiel am 30. September im Berliner Ostbahnhof. Mit Europa-Symbolik illuminiert werden am 29. und 30. September der Berliner Hauptbahnhof und der Ostbahnhof.
Der griechische Reiseblogger Kamil Goungor wird die Reise von München nach Berlin begleiten. Er berichtet über barrierefreies, grünes und preiswertes Reisen und setzt sich für inklusive und nachhaltige Transport- und Unterkunftsmöglichkeiten für alle ein.
Hintergrundinformationen
Der Connecting Europe Express ist eine Initiative im Europäischen Jahr der Schiene 2021 und verbindet die portugiesische, slowenische und französische EU-Ratspräsidentschaft miteinander. Der Sonderzug, der auf der europäischen Normalspur fährt, besteht aus sechs Wagen von Eisenbahnunternehmen aus sechs Ländern: Österreich, Ungarn, Schweiz, Italien, Frankreich und Deutschland. Neben dem Ausstellungswagen gibt es je einen Konferenz-, Speise- und Schlafwagen sowie zwei Sitzwagen.
Mit zahlreichen Aktionen in ganz Europa wird die Nutzung des Schienenverkehrs das ganze Jahr über gefördert und damit ein Beitrag zum Ziel des europäischen Grünen Deals – Klimaneutralität bis 2050 – geleistet. Der Schienenverkehr ist EU-weit für weniger als 0,5 Prozent der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich und zählt damit zu den nachhaltigsten Formen des Personen- und Güterverkehrs. Dennoch werden nur etwa 7 Prozent der Fahrgäste und 11 Prozent der Güter per Bahn befördert. 2021 ist außerdem das erste Jahr der vollständigen Anwendung des 4. EU-Eisenbahnpakets für einen einheitlichen europäischen Eisenbahnraum. Damit werden wichtige Weichen für ein effizienteres europäisches Schienennetz und nahtlose Mobilität über Grenzen hinweg gestellt.
Beispielsweise unterstützt die EU mit 12,7 Mio. Euro den Ausbau der Strecke von Bremen nach Groningen. Ab 2024 entsteht so eine schnellere, komfortablere und umweltfreundlichere Verbindung zwischen den Metropolregionen. Die Reisezeit wird auf unter 2 Stunden und 15 Minuten verkürzt. Ein zusätzlicher Wunderline-Expresszug sowie mehr Züge, die weniger Lärm emittieren und sicherer sind, sollen eingesetzt werden.
EU-Kommission / 23.09.2021