DIE LINKE.LISTE Oberhausen ruft zu Spenden für den Kurdischen Roten Halbmond auf: „Wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben in den kurdischen Gebieten der Türkei und Syrien wird nach und nach das ganze Ausmaß der Verwüstung durch das Erdbeben sichtbar. Tausende von Menschen haben ihr Leben von verloren, viele Tausend haben alles verloren und sind ohne Unterkunft und ausreichend Verpflegung“, teilt die Oberhausener Ratsfraktion mit.
Bei Spenden genau hinsehen
„In dieser Situation nimmt DIE LINKE.LISTE Anteil und trauert um die vielen Opfer. Die Ratsfraktion ruft wie zahlreiche Vereine und Initiativen zu Spenden auf, rät aber auch, genau hinzusehen, an welche Institutionen Kleider- und Geldspenden geleistet werden. Gerade die türkischen Regierungsinstitutionen stehen zum wiederholten Male in der Kritik, die Katastrophenhilfe in den kurdischen Gebieten gezielt auszusparen oder den Bedarf bewusst nicht zu decken“, warnt DIE LINKE.LISTE.
Beeindruckende Hilfsbereitschaft in Oberhausen
„Wir gedenken den Verstorbenen dieser schrecklichen Katastrophe, unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen“, erklärt Yusuf Karacelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie hoch die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung in Oberhausen ist. In weniger als zwei Tagen hat die Alevitische Gemeinde einen ganzen LKW mit Hilfsgütern auf den Weg gebracht. Verschiedene Organisationen rufen zu Spenden auf, darunter auch Gewerkschaften, was wir ausdrücklich begrüßen.“
„Ankara führt Krieg gegen die kurdische Bevölkerung“
Karacelik empfiehlt, „Spenden direkt an die Hilfsorganisation Kurdischer Roter Halbmond (Heyva Sor a Kurdistanê e.V.) zu leisten, da deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt vor Ort sind und staatlich unabhängig agieren. Denn es darf nicht vergessen werden, dass das AKP/MHP-Regime in Ankara einen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung führt. Keine 24 Stunden nach dem Erdbeben beschoss die türkische Armee die von der Katastrophe betroffene Stadt Tel Rifat in der Autonomieregion Nordsyrien mit Artillerie. Der Beschuss der hilfesuchenden Menschen stellt ein Kriegsverbrechen dar.
Zuständig für die staatliche Katastrophenhilfe ist die dem Innenministerium unterstellte Behörde für Katastrophen- und Notfallmanagement (AFAD). Diese Behörde ist nach Berichten aus der Region völlig überfordert. Die Gründe hierfür sind höchstwahrscheinlich Unterfinanzierung und die Zweckentfremdung der seit 1999 erhobenen Erdbebensteuer für den Militäretat. Der türkische Staat reagiert auf jedes Ansinnen von Selbstorganisierung mit Einschüchterung und Gewalt und setzt Kommunen unter Zwangsverwaltung, wenn sie wagen, durch den Aufbau eigener Strukturen für das Gemeinwohl zu sorgen. Das Interesse dieses Staates gilt allein dem eigenen Machterhalt, staatliche Korruption war und ist an der Tagesordnung. Daher steht zu befürchten, dass Spenden an staatliche Institutionen viel zu spät oder gar nicht ankommen werden. Aus diesem Grund setzen wir auf die Zivilgesellschaft in den betroffenen Gebieten und im Exil, in der Hoffnung, dass viele Spenden zusammen kommen, welche die Not etwas lindern kann.“