Die Europäische Kommission hat Mittwoch die erste umfassende EU-Kinderrechtsstrategie sowie einen Vorschlag zur Einführung einer Europäischen Kindergarantie angenommen. Ziel ist, die Kinderrechte zu stärken, die bestmöglichen Voraussetzungen für Kinder zu schaffen und die Chancengleichheit von Kindern zu fördern, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Zur Vorbereitung beider Initiativen holte die Kommission zusammen mit weltweit führenden Kinderrechtsorganisationen die Ansichten von über 10 000 Kindern ein. Die COVID-19-Pandemie hat die Herausforderungen von Angelegenheiten, die Kinder betreffen, – beispielsweise Risiken im digitalen Raum wie Cybermobbing – noch verschärft.
Die für Demokratie und Demografie zuständige Kommissionsvizepräsidentin Dubravka Šuica erklärte: „Diese neue umfassende Strategie der EU für die Rechte des Kindes ist ein Meilenstein in unserer Arbeit für und mit Kindern.“ Die Strategie erneuere das Engagement für den Aufbau gesünderer, resilienter und gleichberechtigter Gesellschaften für alle, in denen alle Kinder einbezogen, geschützt und mündig gemacht werden. „Die Politik von heute und morgen wird sowohl für als auch gemeinsam mit unseren Kindern gemacht. So stärken wir unsere Demokratien.“
2019 lebten fast 18 Millionen Kinder in der EU (22,2 Prozent der kindlichen Bevölkerung) in Haushalten, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht waren. Dies führt zu einem generationenübergreifenden Kreislauf der Benachteiligung mit tief greifenden‐ und langfristigen Auswirkungen auf Kinder.
Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, sagte: „Dies sollte in Europa undenkbar sein. Im vergangenen Jahr wurden diese bereits bestehenden Ungleichheiten noch größer. Wir müssen diesen gefährlichen Kreislauf durchbrechen und dafür sorgen, dass bedürftige Kinder unabhängig von ihrem Hintergrund Zugang zu gesunder Mahlzeit, Bildung, Gesundheitsversorgung und angemessenem Wohnraum haben. Die Kommission ist bereit, die Mitgliedstaaten auf jede Art und Weise zu unterstützen, um das Leben von Kindern wirklich zu verändern.“
EU-Kommission / 24.03.2021