Die Europäische Kommission möchte das Bewusstsein für den besorgniserregenden Rückgang von Bestäubern schärfen und eröffnet Dienstag den virtuellen „Pollinator Park“. Die gemeinsam mit dem „Archibiotekten“ Vincent Callebaut konzipierte, an Videospiele angelehnte virtuelle Welt bietet einen Einblick in eine Zukunft ohne Bienen. Öffentlich zugänglich als Webversion und in virtueller Realität sind alle Interessierten eingeladen, sich über Bestäuber zu informieren, Lebensmittel in einer Welt ohne Bestäuber einzukaufen und herauszufinden, was sie gegen eine solche Zukunft tun können. Der „Park der Bestäuber“ ist Teil der EU-Initiative für Bestäuber. Er kann beispielsweise in Museen, auf Veranstaltungen und in Bildungseinrichtungen zum Einsatz kommen.
Der Pollinator Park spielt im Jahr 2050: Die Welt nagt durch eine Kaskade ökologischer Krisen am Hungertuch und es gibt keine bestäubenden Insekten mehr. Einziger Hoffnungsschimmer in dieser kargen Landschaft ist ein supermoderner Bauernhof, der den Bestäubern einen sicheren Zufluchtsort bietet und den Besuchers die Augen öffnet. Mit dieser neuen Initiative soll die Macht der weltweit am schnellsten wachsenden Medienplattform genutzt werden – die zwei Milliarden Videospieler der Welt. Dabei spricht sie gezielt insbesondere jüngere Generationen an. Der Pollinator Park wurde mit Unterstützung wissenschaftlicher Einrichtungen – dem Naturalis Biodiversity Center in Leiden, dem Museum für Naturwissenschaften in Barcelona und dem Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften – entwickelt.
EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius erklärte: „Der besorgniserregende Rückgang von Insekten, die Pflanzen und Wildpflanzen bestäuben, gefährdet die Ernährungssicherheit und bedroht unser Überleben. Die EU arbeitet bereits intensiv daran, den Verlust von Bestäubern mit dem europäischen Grünen Deal umzukehren. Aber wir brauchen weitreichende Anstrengungen in der gesamten Gesellschaft mit Beiträgen von Wissenschaftlern und Experten, Unternehmen und Bürgern. Mit dem Pollinator Park sollen die Gefahren aufgezeigt werden, wenn wir so weitermachen wie bisher, und wir alle werden aufgerufen, uns verstärkt um den Schutz der Bestäuber zu bemühen, sodass wir uns und künftigen Generationen eine bessere Zukunft sichern.“
EU-Kommission / 23.03.2021