Anlässlich des „Tag gegen Lärm“ zieht die Deutsche Bahn (DB) Bilanz: Im vergangenen Jahr hat sie gemeinsam mit dem Bund 92 Kilometer Schienenwege lärmsaniert und damit weitere rund 41.500 Anwohner:innen entlang der Schienenwege von Lärm entlastet. Insgesamt profitieren somit mittlerweile rund 664.500 Anwohner:innen vom freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Bundes, über das Lärmschutzmaßnahmen entlang bestehender Bahnstrecken finanziert werden können.
Andreas Gehlhaar, DB-Lärmschutzbeauftragter: „Für eine erfolgreiche Mobilitätswende braucht es die Grüne Transformation der Deutschen Bahn und massive Investitionen in unsere Infrastruktur. Dabei sind wir auf die Akzeptanz der Anwohner:innen angewiesen, die entlang unserer Strecken leben. Darum treiben wir den Lärmschutz weiter konsequent voran. Gemeinsam mit dem Bund sorgen wir dafür, dass es für noch mehr Anwohner:innen noch leiser wird.“
Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Um unsere Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, müssen wir das Schienennetz dringend ausbauen und erweitern. Das darf uns jedoch nicht vergessen lassen, dass es in unserem Land auch Bürgerinnen und Bürger gibt, die diesen Plänen kritisch gegenüberstehen. Sie sorgen sich wegen des Lärms, mit dem jeder weitere Anstieg des Schienenverkehrs aus ihrer Sicht verbunden ist. Dafür kann und muss man Verständnis haben. Wenn wir unsere ambitionierten Pläne erfolgreich umsetzen wollen, müssen wir deshalb von Anfang an für die notwendige Akzeptanz sorgen. Wir lärmsanieren dafür an den betroffenen Strecken und verbessern gleichzeitig permanent das rollende Material. Allein 2022 konnten mit 115 Millionen Euro Bundesmitteln die Situation für 41.500 Menschen deutlich verbessert werden.“
Lärmschutz im Mittelrheintal
Im besonders stark vom Schienenverkehrslärm betroffenen Mittelrheintal startete die DB Anfang dieses Jahres mit dem Bau von Lärmschutzwänden in 20 Kommunen. Um die Bürger:innen im Mittelrheintal nachhaltig von Schienenverkehrslärm zu entlasten, entstehen insgesamt rund 27 Kilometer Schallschutzwände. Für rund 22.000 Menschen wird es so spürbar leiser. Dafür werden insgesamt mehr als 130 Millionen Euro, hauptsächlich aus Bundesmitteln, investiert.
Lärmschutzziel 2030
Gemeinsames Ziel von Bund und DB ist es, bis 2030 den Anteil der von Schienenverkehrslärm betroffenen Anwohner:innen an Bahnstrecken in Deutschland durch geeigneten Lärmschutz zu halbieren. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, setzt die DB auch weiterhin auf zwei bewährte Säulen und mindert den Lärm sowohl vor Ort als auch direkt an der Quelle.
Zum Lärmschutz direkt vor Ort tragen in erster Linie Lärmschutzwände an der Strecke bei. Über das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes konnten seit 1999 bereits rund 2.200 Streckenkilometer lärmsaniert werden. Rund 1,8 Milliarden Euro wurden dafür investiert. Von dem Geld wurden außerdem zehntausende Wohnungen mit passivem Schallschutz wie speziellen Fenstern ausgestattet.
Nachdem seit Ende 2020 die gesamte aktive Güterwagenflotte von DB Cargo in Deutschland auf „leisen Sohlen“ rollt, werden bis 2025 die Bremssysteme der elektrischen Streckenloks von DB Cargo modernisiert. Bis 2030 mustert das Unternehmen zudem alle Dieselloks der Baureihe 232/233 aus. Und DB Fernverkehr ersetzt bis 2025 alle Rangierloks mit Dieselantrieb durch leise und klimafreundliche Hybrid-Modelle.
Deutsche Bahn AG / 26.04.2023
Foto: DG AG / Michael Neuhaus