Ein von der EU veröffentlichter Bericht hat ergeben, die Hälfte des von europäischen Ländern importierten Honigs weise keine natürlichen Honigmerkmale auf und das Produkt sei durch Methoden wie Verdünnung und Zugabe von billigem Zuckersirup verfälscht worden.
Wie die Zeitung Karar berichtet, ergaben Untersuchungen von Proben aus 320 in die EU eingeführten Lieferungen, dass es sich bei 46 Prozent der Proben nicht um echten Honig handelte. Nach den EU-Vorschriften darf Honig keine Zusatz- oder Verdünnungsmittel enthalten und muss vollkommen natürlich sein.
„14 VON 15 PROBEN TÜRKISCHEN HONIGS SIND GEPANSCHT“
Aus China, der Türkei und dem Vereinigten Königreich eingeführter Honig erhielt die schlechtesten Noten. Es wurde festgestellt, dass 74 von 89 Proben des aus China eingeführten Honigs und 14 von 15 Proben des aus der Türkei eingeführten Honigs nicht als Honig eingestuft wurden.
Vierzig Prozent des in den EU-Ländern verbrauchten Honigs werden aus Drittländern eingeführt. Die EU ist mit 175 000 Tonnen jährlich der zweitgrößte Honigimporteur der Welt nach den USA.
In dem Bericht wurde festgestellt, die Gesundheit des Menschen sei durch unnatürlich gefälschten Honig nicht gefährdet, aber es entstehe ein unlauterer Wettbewerb gegen Landwirte, die sich an die Reinheitsvorschriften halten. Die Verbraucherorganisation Foodwatch erklärte hingegen, es sei ein Armutszeugnis für die Kontrollsysteme der amtlichen Institutionen, dass die Honigprobe so intensiv gefälscht wurde.
Ville Itala, Generaldirektor von OLAF, der EU-Organisation zur Korruptionsbekämpfung, sagte: „Die häufigste Korruption bei Honig ist die Verfälschung seiner Reinheit, d.h. die Zugabe von billigen Zusatzstoffen. Bei den Tests haben wir aber auch Fälle gefunden, in denen der Ursprung des Honigs gefälscht und auf den Etiketten falsch angegeben wurde.“
Foto:Karar