Helen Kreulich, die Frau des 1989 in Wien ermordeten Kurdenführers Abdurrahman Kassimlo aus Rojhilat, ist im Alter von 89 Jahren gestorben.
Nach Angaben der Zeitung Rudaw ist Helen Kreulich, die Ehefrau des 1989 ermordeten Generalsekretärs der Demokratischen Partei Kurdistans im Iran (PDK-I), Abdurrahman Kassimlo, gestorben.
Wie Kassimlos Partei mitteilte, ist Helen Kreulich im Alter von 89 Jahren in Paris gestorben.
Helen Kreulich, die 1934 in Parg geboren wurde, lernte 1948 in der Tschechoslowakei den 18-jährigen Abdurrahman Kassimlo kennen, der zu einer Gruppe junger Mitglieder der TUDEY (Kommunistische Partei Irans) gehörte.
In ihren später verfassten und ins Türkische übersetzten Memoiren mit dem Titel „Eine europäische Frau im kurdischen Land“, die vom Avesta-Verlag veröffentlicht wurden, beschreibt Lena den Moment, in dem sie diesen kurdischen jungen Mann kennenlernte, den sie aufgrund seines Akzents zunächst für einen Slowaken hielt: „So hatte mich noch nie jemand angeschaut. Dieser Blick hat mein Leben verändert“.
Im Alter von 22 Jahren, nachdem sie ihr Studium an der Fakultät für Wirtschaft und Politik an der Universität Prag mit einem roten Diplom (d.h. mit höchster Auszeichnung) abgeschlossen hatten, heirateten Kassimlo und Kreulich 1952.
Trotz der Einwände ihrer Familie konvertierte Helen Kreulich noch im selben Jahr zum Islam, indem sie sich an die iranische Botschaft wandte und die Ehe schloss. Das Paar bekam zwei Töchter, Mina (1953) und Hewa (1955).
Die Demokratische Partei Kurdistans (PDK-I) gab bekannt, dass Helen Kreulich, die unter den Rojhilat Peshmerga als „Xuşka Nesrîn“ (Nesrin-Schwester) bekannt ist, im Alter von 89 Jahren in Paris verstorben ist.
Nachdem Abdruhman Kassimlo, der 1971 zum Generalsekretär der PDK-I gewählt wurde, am 13. Juli 1989 in Wien ermordet worden war, lebte Helen Kreulich mit ihren beiden Töchtern weiterhin in Paris.
Foto: Rudaw