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Fernstraßen-Bau ist Desaster für den Artenschutz – Rettungsnetze für die Natur werden zerschnitten

Tag der Artenvielfalt

Anlässlich des morgigen Tags der Artenvielfalt kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Pläne der FDP zum weiteren Ausbau von Fernstraßen als falsch und verantwortungslos

Anlässlich des morgigen Tags der Artenvielfalt kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Pläne der FDP zum weiteren Ausbau von Fernstraßen als falsch und verantwortungslos. „Der Verlust der Arten vor unserer Haustür ist so dramatisch wie noch nie. Mit seinen Plänen zum Bau von Autobahnen und Bundesstraßen verschließt Volker Wissing die Augen vor dem Artensterben und legt die Axt an dringend notwendige grüne Korridore an“, erklärt Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. Bereits heute sind die ehemals unzerschnittenen Räume für Wildkatze, Fischotter und Co. zersplittert und geben den Tieren kaum eine Chance zu wandern oder sich in Folge der Klimakrise neue Lebensräume zu suchen.

Der ohnehin zu hohe Flächenverbrauch in Deutschland würde durch die weiteren Ausbaupläne erneut ansteigen und noch mehr Verkehr verursachen. Ab 10.000 Fahrzeugen täglich ist ein Streckenabschnitt selbst für große Säugetiere nahezu unüberwindbar. Die Zerschneidung von Lebensräumen ist für viele Arten eine entscheidende Todesursache, die ganze Bestände bedrohen kann. Fast 200 Millionen Vögel und 30 Millionen Säugetiere kommen schätzungsweise jährlich in Europa durch den Autoverkehr ums Leben. Bandt: „Für seltene Arten wie Wildkatze, Fischotter, aber auch bekannte Gartenbesucher wie Rotkehlchen und Amseln, ist der Straßenverkehr eine der häufigsten Todesursachen. Auch zahlreiche Fledermausarten, Greifvögel und große Säuger wie der Rothirsch verenden im Straßenverkehr.“ 

Der BUND setzt sich seit langem dafür ein, dass Wälder, Wiesen und andere Lebensräume für Tiere und Pflanzen vernetzt werden, wie beispielsweise am Grünen Band, dem größten Biotopverbund Deutschlands. Bandt: „Zersplitterte Lebensräume müssen wiederhergestellt werden, bestehende Schäden an der Natur aktiv durch mehr Biotopverbund geheilt und die Fehler im Straßenbau der Vergangenheit jetzt umgehend beseitigt werden. So, wie bislang kann es nicht weitergehen. Die Politik muss umsteuern.“ 

Mit Blick auf den Bundesverkehrswegeplan und den Neu- und Ausbau von Fernstraßen fordert der BUND den sofortigen Stopp aller Planungen und des Baus, befürwortet aber die Reparatur von Bücken, Schienen und Straßen. Bandt: „Nicht nur marode Brücken müssen repariert werden, sondern es muss endlich begonnen werden, die aktuell über 30.000 konfliktträchtigen Straßenabschnitte mit Grünbrücken und Querungshilfen zu entschärfen, statt neue unüberwindbare Barrieren für Wildtiere zu schaffen.“

BUND / 02.03.2023

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