Die Bundesärztekammer hat sich in einem Schreiben an Präsident Erdoğan für die Freilassung von TTB-Präsidentin Şebnem Korur Fincancı eingesetzt, die wegen ihrer Äußerungen zu Chemiewaffenangriffen verhaftet wurde.
Dr. Klaus Reinhardt von der Bundesärztekammer forderte in einem Schreiben an AKP-Präsident Tayyip Erdoğan die Freilassung der Präsidentin der türkischen Ärztekammer Şebnem Korur Fincancı, die wegen ihrer Äußerungen zu den türkischen Chemiewaffenangriffen auf Südkurdistan verhaftet wurde.
Reinhardt erklärte in dem Schreiben, dass die Verhaftung von Fincancı einen Angriff auf das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Selbstverwaltung der ärztlichen Berufsorganisation darstelle. Reinhardt erinnerte daran, dass Ärzte sich der öffentlichen Gesundheit verschrieben hätten und es daher die Pflicht eines jeden Arztes sei, auf Menschenrechtsverletzungen hinzuweisen. Reinhardt betonte, dass Fincancıs Identitäten als Arzt und Menschenrechtsverteidiger untrennbar miteinander verbunden sind.
Das Schreiben enthielt auch Erklärungen und Botschaften der Ärztekammern Berlin, Hessen und Hamburg, der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW), des Verbands demokratischer Ärztinnen und Ärzte (VDAA) und der Gewerkschaft der Ärzte und Medizinstudenten (Marburger Bund), in denen die sofortige Freilassung von Fincancı gefordert wurde.
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