Die Lesekompetenz bei Schüler-/innen am Ende der Grundschule war noch nie so schlecht wie heute – dies zeigte Anfang dieser Woche der IQB-Bildungstrend 2021. Ein Ergebnis: 42 % der Viertklässler/-innen in Deutschland verfehlen den Regelstandard an Lesekompetenz.
Doch das Problem setzt schon früher an: Wie das „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“, zweijährlich im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt, zeigt, fehlen 400.000 Plätze zur Betreuung von Kindern in Kitas bundesweit. Die Zahl ist alarmierend, da diese der Hälfte der 2021 in Deutschland geborenen Kinder entspricht. Besonders stark trifft der Mangel an Betreuungsplätzen Kinder zwischen einem und drei Jahren. In dieser frühen Lebensphase werden zentrale Weichen für die kindliche Entwicklung gestellt, unter anderem in der Sprachentwicklung und einem frühen Zugang zum Lesen.
Die Stiftung Lesen zeigt durch wiederholte Studien auf, wie mangelhaft die Sprach- und Leseförderung häufig noch ist. Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, sagt dazu: „Wir haben in Deutschland dank der breitgefächerten Studien kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem auf Bundes-, vor allem aber auf Länder- und kommunaler Ebene. Wir brauchen in Deutschland dringend eine bessere Lese- und Sprachförderung wenn wir nicht riskieren wollen, dass ein Großteil eines jeden Schülerjahrgangs nicht ausreichend lesen und schreiben kann.“
Umso wichtiger ist es, das Thema Lese- und Sprachförderung in die öffentliche Wahrnehmung zu nehmen! Ein deutliches Zeichen setzen DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung jährlichen mit dem Bundesweiten Vorlesetag. Tausende Vorleser-/innen lesen in Kitas, Grundschulen und sozialen Einrichtungen vor.
Stiftung Lesen / 20.10.2022
Foto: Stiftung Lesen