Laut einer kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift General Certificate of Secondary Education (GCSE) veröffentlichten Studie lassen sich blauäugige Menschen, die 8 bis 10 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, auf ein und dieselbe Person zurückführen, berichtet die Tageszeitung Rudaw. Laut der erwähnten Meldung versuchen die Forscher seit vielen Jahren, die Ursachen für diese Veränderung zu ermitteln, indem sie das OCA2-Gen analysieren, das den Gehalt an braunem Pigment im menschlichen Auge bestimmt.
Es stellte sich jedoch heraus, dass die genetische Mutation, die zu blauen Augen führte, durch ein völlig anderes Gen namens HERC2 verursacht wurde, das OCA2 vollständig ausschaltet und Braun zu Blau verdünnt. Nach Angaben von Wissenschaftlern der Universität Kopenhagen sind blaue Augen das Produkt rezessiver Gene und haben ihren Ursprung in einem gemeinsamen Vorfahren, der vor 6 bis 10 Tausend Jahren in Südeuropa, rund um das Schwarze Meer, lebte. Obwohl noch viel Forschungsarbeit zu leisten ist, wird vermutet, dass sich die Mutation bei der Migration von Afrika nach Europa verbreitet hat, was erklären könnte, warum es unter Menschen europäischer Abstammung mehr Menschen mit blauen Augen gibt.
In der Studie wurde auch die Variation bei anderen, weniger verbreiteten Augenfarben, wie z. B. Grün, untersucht, was die Vermutung erhärtet, dass das blauäugige Gen von einem einzigen Individuum stammt. Der Autor der Studie, Professor Hans Eiberg von der Abteilung für zelluläre und molekulare Medizin, erklärte gegenüber Science Daily: „Grüne Augen lassen sich durch eine geringere Menge Melanin in der Iris erklären. Auch blauäugige Menschen haben einen gemeinsamen Vorfahren, was viel mehr ist als das, was wir im Naturwissenschaftsunterricht gelernt haben.“