HPV verursacht 99 Prozent der Gebärmutterhalskrebsfälle. Weltweit stirbt alle zwei Minuten eine Frau an Gebärmutterhalskrebs. Nach Angaben der International Agency for Research on Cancer sind HPV-bedingte Krebserkrankungen für mindestens 1 % der Krebserkrankungen bei Männern und 5-10 % der Krebserkrankungen bei Frauen verantwortlich.
In der Türkei werden bei Frauen etwa fünfmal mehr HPV-bedingte Krebserkrankungen festgestellt als bei Männern. Die wichtigste Waffe im Kampf gegen HPV ist der HPV-Impfstoff… Die Plattform für sexuelle und reproduktive Gesundheit und reproduktive Gesundheitsrechte (CISU) beantwortete die zehn neugierigsten Fragen zum HPV-Impfstoff, der in 110 Ländern in den nationalen Impfprogrammen für Kinder zwischen 9 und 15 Jahren enthalten ist:
1. Warum sollten wir uns gegen HPV impfen lassen?
Der HPV-Impfstoff kann mehr als 90 Prozent der durch HPV verursachten Krebserkrankungen verhindern. In den USA werden jedes Jahr 21.400 HPV-Fälle diagnostiziert und 196.000 Fälle von Gebärmutterhalskrebs festgestellt. HPV-bedingte Propharynx-, Anal-, Vulva- und Vaginalkarzinome sowie Peniskarzinome kommen vor, für die es jedoch keine Krebsvorsorgeuntersuchungen gibt. Der wichtigste Faktor für den Schutz vor HPV ist die Impfung. In Ländern, in denen 50 Prozent der Frauen geimpft sind, gehen die Infektionen mit HPV 16 und 18 um fast 70 Prozent zurück.
2. Gegen welche Arten von Infektionen sind die HPV-Impfstoffe wirksam?
Es gibt über 200 HPV-Typen, von denen 18 Gebärmutterhalskrebs, Zungenwurzelkrebs und Peniskrebs verursachen. Gegen zwei, vier und neun dieser 18 Typen sind weltweit Impfstoffe entwickelt worden. In der Türkei gibt es nur zwei und vier Impfstoffe, der Neuner-Impfstoff ist zwar zugelassen, steht aber nicht zum Verkauf. Der HPV-Typ, der am häufigsten für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich ist, ist der Typ 18. Sowohl die zwei- als auch die vierwertigen Impfstoffe bieten eine 99-prozentige Immunität gegen diesen Typ. Daher ist die HPV-Impfung sehr sinnvoll.
3. Es gibt verschiedene HPV-Typen, aber gibt es für jeden Typ einen eigenen Impfstoff?
Es gibt keinen separaten Impfstoff für alle HPV-Typen. Die in der Türkei erhältlichen zwei- und vierwertigen Impfstoffe bieten Schutz gegen die HPV-Typen mit dem höchsten Krebsrisiko. Der Doppelimpfstoff schützt gegen die Typen 16 und 18, der Vierfachimpfstoff gegen die Typen 6, 16, 11 und 18. Es gibt auch Studien, die behaupten, dass diese Impfstoffe vor anderen Arten schützen.
4. Ab welchem Alter sollte man sich gegen HPV impfen lassen?
Bei einer Impfung im Alter zwischen 9 und 12 Jahren reichen zwei Dosen für eine lebenslange Immunität aus. Nach dem 12. Lebensjahr sind drei Dosen erforderlich. Die höchste Immunität wird in der Altersgruppe von 9 bis 26 Jahren erreicht. Einige Gynäkologen empfehlen sie nach dem 26. Lebensjahr. Einige Ärzte empfehlen nach wie vor eine Impfung, auch wenn Sie sexuell aktiv sind oder mit irgendeinem Typ in Berührung gekommen sind.
5. Gibt es Nebenwirkungen des Impfstoffs?
Alle Impfstoffe können Nebenwirkungen haben, aber es gibt keine spezifischen Nebenwirkungen des HPV-Impfstoffs.
6. Sollten sich nur sexuell aktive Menschen gegen HPV impfen lassen?
Wir assoziieren HPV mit Geschlechtsverkehr, aber auch bei Personen, die im Alter von 9 bis 26 Jahren nicht sexuell aktiv sind, besteht ein Übertragungsrisiko, wenn sie in Zukunft sexuell aktiv sind. Je früher der HPV-Impfstoff verabreicht wird, desto stärker ist die Immunität.
7. Ist die HPV-Impfung kostenlos?
Der HPV-Impfstoff ist in der Türkei nicht kostenlos. Jeder, der sich impfen lassen will, muss den Impfstoff selbst bezahlen.
8. Wo kann ich mich gegen HPV impfen lassen?
Der HPV-Impfstoff kann ohne Rezept gekauft werden, aber er kann nicht ohne Rezept verabreicht werden. Jemand, der sich gegen HPV impfen lassen will, muss zunächst ein Rezept vorlegen. Jemand, der sich gegen HPV impfen lassen will, kann ein Rezept für einen Hausarzt ausstellen und sich den Impfstoff von der Krankenschwester des Hausarztes verabreichen lassen.
9. Muss ich nach der HPV-Impfung einen Abstrichtest machen lassen?
HPV ist für 99 Prozent der Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich, und der HPV-Impfstoff bietet einen nahezu 100-prozentigen Schutz gegen diese Krebsart. Um andere gesundheitliche Probleme nicht zu übersehen, sollte nach dem 20. Lebensjahr eine gynäkologische Untersuchung und ab dem 21. Lebensjahr alle 5 Jahre ein Screening-Test durchgeführt werden. In unserem Land wird jedoch ab dem 30. Lebensjahr alle 5 Jahre eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung durchgeführt.
10. Hilft die Impfung nach einer HPV-Infektion?
Wenn alle Typen in den Impfstoffen in der Person vorhanden sind, bieten sie keinen Schutz. Wenn jedoch einer der im Impfstoff enthaltenen Typen in der Person vorhanden ist, kann die Impfung durchgeführt werden, da sie einen Schutz gegen andere Typen bietet.