Die Europäische Kommission hat die Luftfahrtbranche aufgerufen, sich auf den Einsatz von wasserstoff- und elektrobetriebenen Flugzeugen vorzubereiten. Dafür hat sie offiziell die Allianz für einen emissionsfreien Luftverkehr ins Leben gerufen. Die für das digitale Zeitalter zuständige Vizepräsidentin der Kommission, Margrethe Vestager, sagte: „Europa schreibt mit dem Aufkommen von emissionsfreien Flugzeugen das nächste Kapitel in der Luftfahrt“.
Die Allianz bringt Vertreter von Flugzeugherstellern, Fluggesellschaften, Flughäfen, Energieunternehmen und Kraftstoffanbietern, Normungs- und Zertifizierungsagenturen, Passagier- und Umweltinteressengruppen sowie Regulierungsbehörden zusammen. Das gemeinsame Ziel: alle Hindernisse für die Einführung dieser Flugzeuge in den kommerziellen Betrieb ermitteln; Empfehlungen und einen Fahrplan erstellen, wie diese Hindernisse beseitigt werden können; Investitionsprojekte fördern und Synergien und Impulse unter den Mitgliedern schaffen. Konkret geht es u.a. um die Anforderungen an Treibstoff und Infrastruktur von Wasserstoff- und Elektroflugzeugen auf Flughäfen, um Normung und Zertifizierung sowie um die Auswirkungen auf die Betreiber (Fluggesellschaften) und das Flugverkehrsmanagement.
In den nächsten zwei Jahrzehnten werden voraussichtlich mehr als 44.000 neue Flugzeuge auf den Markt kommen. Das potenzielle Marktvolumen für emissionsfreie Flugzeuge wird bis 2050 auf 26.000 Stück geschätzt, mit einem Gesamtwert von 5 Billionen Euro.
Die Allianz wird schließlich die Verpflichtung erfüllen, die Luftfahrtbranche mit den klimapolitischen Zielen der EU in Einklang zu bringen. Die internationale Dimension des Sektors ist ebenfalls ein wichtiges Element, da die Bekämpfung des Klimawandels eine globale Aufgabe ist.
Nächste Schritte
Private und öffentliche Einrichtungen aus der Luftfahrtbranche, die sich der Unterstützung der Inbetriebnahme von emissionsfreien Flugzeugen verschrieben haben, sind eingeladen, der Allianz für emissionsfreie Luftfahrt über das Online-Formular beizutreten. Die erste Sitzung der Generalversammlung findet im Herbst statt.
EU-Kommission / 24.06.2022
Foto: EU-Kommission