Mit der weltweiten Geberkonferenz und Kampagne „Stand Up for Ukraine“ wurden 9,1 Mrd. Euro für Menschen mobilisiert, die vor der russischen Invasion in und aus der Ukraine fliehen, darunter 1 Mrd. Euro von der Europäischen Kommission. Darüber hinaus hat die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) ein Darlehen in Höhe von 1 Mrd. Euro angekündigt. Das gab Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag bekannt. „Die Solidarität von Ländern, Unternehmen und Menschen weltweit bringt ein wenig Licht in diese dunkle Zeit. Und es wird noch mehr geschehen. Wir werden auch weiterhin Hilfe leisten. Sobald keine Bomben mehr fallen, werden wir den Menschen helfen, ihr Heimatland, die Ukraine, wiederaufzubauen. „Stand Up for Ukraine“ wird weitergehen“, so die Kommissionspräsidentin. Die Online-Geberkonferenz bildet den Abschluss einer breit angelegten Kampagne in den sozialen Medien, die die Europäische Kommission und die kanadische Regierung in Partnerschaft mit der Organisation „Global Citizen“ ins Leben gerufen hatten.
Von diesen Zusagen und EBWE-Mitteln in Höhe von insgesamt 10,1 Mrd. Euro sind 1,8 Mrd. Euro für Binnenvertriebene und 8,3 Mrd. Euro für Flüchtlinge in EU-Mitgliedstaaten an den Außengrenzen und in Ländern wie der Republik Moldau bestimmt.
Die Zusagen in Höhe von 9,1 Mrd. Euro gliedern sich wie folgt auf:
- 4,1 Mrd. Euro an finanziellen Beiträgen und Sachspenden für Binnenvertriebene und Flüchtlinge, die von Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen in der ganzen Welt zugesagt worden sind.
- 5 Mrd. Euro an Darlehen und Zuschüssen von europäischen öffentlichen Finanzinstitutionen (Europäische Investitionsbank und Entwicklungsbank des Europarats).
Die Hilfen, die Regierungen für die Binnenvertriebenen in der Ukraine zugesagt haben, sollen nun vorwiegend über die ukrainischen – zentralstaatlichen und lokalen – Behörden weitergeleitet werden. Für Binnenvertriebene bestimmte Spenden aus dem Privatsektor und von Einzelpersonen werden vorwiegend über UN-Einrichtungen bereitgestellt.
Hintergrund
Die Online-Geberkonferenz „Stand Up for Ukraine“ bildet den Abschluss einer breit angelegten Kampagne in den sozialen Medien, die die Europäische Kommission und die kanadische Regierung in Partnerschaft mit der Organisation „Global Citizen“ am Samstag, den 26. März, ins Leben gerufen haben.
Die Kampagne geht auf den Hilfsaufruf des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurück. Mit der Kampagne sollen Gelder und andere Hilfen mobilisiert werden, um auf die Bedürfnisse der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge aus der Ukraine einzugehen.
Im Einzelnen:
- Für die über 4 Millionen Menschen, die bereits in der EU Zuflucht gesucht haben, und für andere, die wahrscheinlich kommen werden, sollen die Mittel zur Deckung ihrer kurz- und mittelfristigen Bedürfnisse in den EU-Mitgliedstaaten von Nahrungsmitteln über Wohnraum und medizinische Versorgung bis hin zu Bildung und Beschäftigung verwendet werden.
- Für die 6,5 Millionen Menschen, darunter 2,5 Millionen Kinder, die aus ihrem Zuhause fliehen mussten, aber in der Ukraine geblieben und somit nun Binnenvertriebene sind, sollen die Geld- und Sachspenden vor allem für lebenswichtige humanitäre Hilfe eingesetzt werden.
In Anerkennung der zentralen Rolle Polens bei der Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine fand die Geberkonferenz in Warschau im Beisein des polnischen Präsidenten Duda statt.
EU-Kommission / 11.04.2022
Foto: EU-Kommission