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Wie China mit dem Alterungsproblem umgehen will

Altenpflege in Wohnvierteln

„Früher hatte ich keine andere Wahl, als zu Hause fernzusehen oder in die Sonne zu gehen. Heute kann man an verschiedenen Unterhaltungsprogrammen im Wohnviertel teilnehmen.

Vormittags Schach, Billard, Akupunktur und Massagen, nachmittags Kurse an der Senioren-Universität oder Gesangübungen, so sieht der Tagesplan von Senioren im Wohnviertel Shuofang in der Stadt Yinchuan, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Ningxia der Hui, aus.

Yu Liping, der bereits über 70 Jahre alt ist, erklärt: „Früher hatte ich keine andere Wahl, als zu Hause fernzusehen oder in die Sonne zu gehen. Heute kann man an verschiedenen Unterhaltungsprogrammen im Wohnviertel teilnehmen. Die älteren Menschen haben deshalb gute Laune.“ Yu hat bei den Seniorenveranstaltungen viele Freundschaften geschlossen.

Im Bezirk Xixia, in dem das Wohnviertel Shuofang liegt, stehen mehr als 4.000 älteren Menschen Dienstleistungen wie Altenbetreuung zu Hause, Essenslieferungen, eine Seniorentagesstätte, Physiotherapie, Kultur- und Unterhaltungsangebote sowie seelische Fürsorge zur Verfügung. Anbieter solcher Dienstleistungen ist die Shuofang Gemeinschaft für Altenbetreuung. Im Wohnviertel Shuofang werden die Seniorentagesstätte und das Senioren-Dienstleistungszentrum für nur einen Yuan RMB pro Jahr an soziale Institutionen vermietet, damit die Senioren zu einem günstigen Preis Dienstleistungen vor der Haustür genießen können.

Gleichzeitig werden ehrenamtliche Helfer im Wohnviertel ermutigt, älteren Mitbewohnern Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Die Helfer bekommen als Belohnung Punkte, die sie in Supermärkten gegen Waren eintauschen können. Bislang sind 13 Prozent der Einwohner im Wohnviertel Shuofang als ehrenamtliche Helfer tätig gewesen.

In der ostchinesischen Metropole Shanghai, wo die Alterung der Gesellschaft am frühesten begonnen hat und das Alterungsproblem am größten ist, wird die Altenbetreuung in Wohnvierteln schon seit langem getestet. Planmäßig soll es in den Hauptstadtteilen und Vororten von Shanghai in einer Entfernung von 15 Minuten Fahrweg mindestens ein Wohnviertel-Altenpflegezentrum geben. Bis 2025 soll die Zahl solcher Zentren 500 erreichen.

In der Stadt Nanjing in der Provinz Jiangsu kann man in ausgewählten Senioren-Dienstleistungszentren Dienstleistungen wie Tagesbetreuung, Kultur- und Unterhaltungsangebote sowie Essenshilfe und Hilfe beim Arztbesuch in Anspruch nehmen.

Parallel dazu werden in verschiedenen Landesteilen „Zeitbanken“ eingeführt. Dabei werden jüngere Senioren ermutigt, älteren Senioren Pflege- und Betreuungsdienste anzubieten. Die geleistete Zeit wird durch eine „Zeitbank“ auf ein persönliches Konto verbucht, die der Kontobesitzer in Zukunft abheben und konsumieren kann.

Derzeit bevorzugen die meisten Senioren in China, ihren Lebensabend zu Hause zu verbringen. Die Pflege- und Betreuungsdienstleistungen, die in den Wohnvierteln zur Verfügung stehen, machen es möglich, dass sie gepflegt und betreut werden können, ohne ihr Haus zu verlassen.

CRI

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