In diesem Jahr steht der Welttag des Hörens unter dem Motto „WIR geHÖREN ZU dir!“ In den Fokus rücken dabei unter anderem diejenigen, die Menschen zu mehr Hörgesundheit verhelfen. Das sind neben HNO-Ärztinnen und -Ärzten etwa auch Hörakustikerinnen und Hörakustiker. Aber auch Radiologinnen und Radiologen tragen mit ihren bildgebenden Verfahren zur gesundheitlichen Versorgung und einer guten Diagnostik und Therapie bei Menschen mit Ohrenleiden bei.
Bildgebende Verfahren kommen bei Erkrankungen der Ohren häufig im Rahmen von Ausschlussdiagnostiken zum Tragen. Denn Patientinnen und Patienten, die zum Beispiel Probleme mit dem Hören oder ihrem Gleichgewichtssinn haben, werden häufig von der behandelnden HNO-Ärztin oder dem behandelnden HNO-Arzt in die Radiologie überwiesen. „Radiologinnen und Radiologen können mit ihren Verfahren bestimmte Erkrankung der Ohren mit hoher Sicherheit feststellen“, erklärt Prof. Dr. Mathias Cohnen, Chefarzt am Institut für Klinische Radiologie des Rheinland Klinikums Neuss GmbH Lukaskrankenhaus und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kopf-Hals-Radiologie in der Deutschen Röntgengesellschaft. Zu diesen Erkrankungen gehören etwa Innenohrentzündungen oder seltene Tumoren am Innenohr, beide sind einer körperlichen Untersuchung kaum zugänglich. Mit der Computertomografie (CT) oder der Magnetresonanztomografie (MRT) können sie präzise erkannt werden. Untersuchungen mittels CT oder MRT sind auch dann wichtig, wenn etwa nach möglichen angeborenen Veränderungen des Hörorgans, meistens bei Kindern, gesucht wird. „In diesen Fällen sind hochauflösende Schichtaufnahmen unverzichtbare Voraussetzung für die richtige Diagnose und damit natürlich auch für die Therapie“, sagt Professor Cohnen.
Darüber hinaus spielen radiologische Untersuchungen auch bei Therapieverfahren wie zum Beispiel dem „Cochlea Implantat“ bei schwerwiegenden Hörstörungen eine wichtige Rolle. Denn diese Implantate können nur in das Ohr eingesetzt werden, wenn zuvor die genauen individuellen Verhältnisse des Innenohrs dargestellt worden sind. „Mit radiologischen Methoden kann die exakte Größe der sogenannten Hörschnecke vermessen werden, damit ein entsprechend angepasstes Implantat eingesetzt werden kann“, sagt Professor Cohnen. „Die radiologischen Untersuchungen legen neben weiteren speziellen Untersuchungen der HNO-Ärztin oder des HNO-Arztes die Grundlage für die spätere Behandlung und können im Verlauf den Erfolg der Therapie dokumentieren.“
Ein ausführliches Interview mit Prof. Dr. Mathias Cohnen zum Thema Erkrankungen der Ohren finden Sie hier: https://www.drg.de/de-DE/9916/ohrenleiden-und-radiologie/