ver.di ruft Bank – Beschäftigte ab Montag zu Warnstreiks auf!
Zu Beginn kommender Woche sind Bank – Beschäftigte des privaten Bankgewerbes und der öffentlichen Banken in Hamburg aufgerufen, in einen mehrtägigen Warnstreik zu treten. Das betrifft im privaten Bankgewerbe die Beschäftigten der Commerzbank, Deutsche Bank und UniCredit am 14. und 15. Februar. Für die öffentlichen Banken ist die Hamburger Sparkasse aufgerufen und streikt einen Tag länger, vom 14. – 16. Februar. Insgesamt erwartet ver.di, dass sich ca. 500 Beschäftigte am Streik beteiligen werden.
Alexandra Luerssen, Gewerkschaftssekretärin ver.di Hamburg: „Unsere ver.di Mitglieder in der Haspa sind sauer. Deswegen haben sie in der letzten Mitgliederversammlung beschlossen, dass sie noch einen Warnstreiktag dranhängen und insgesamt 3 Tage am Stück streiken. Damit wollen sie signalisieren, dass es ernst ist und wir für Unruhe in der Bank sorgen können.“
Hintergrund sind die seit Monaten parallel laufenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband private Banken und dem Verband der öffentlichen Banken. Beide Arbeitgeberverbände (AGV und VÖB) legten in ihren letzten Verhandlungsrunden ein zu geringes Angebot vor.
Aufgrund der monatelang herrschenden Funkstille zwischen ver.di und dem AGV (private Banken) legte ver.di als Kompromissvorschlag ein gekürztes Angebot vor, dass eine Corona Prämie von 1500 € (600 € für Nachwuchskräfte) vorsah, eine Erhöhung der Entgelte von 3,5% rückwirkend zum 1.1.2022 und 2,5 % rückwirkend zum 1.1.2023. Laufzeit: 24 Monate. Der Arbeitgeberverband hielt an seinem letzten Angebot fest, dass neun Nullmonate, 1,2 Prozent ab April 2022, 1,0 Prozent ab April 2023 und 1,0 Prozent ab April 2024 vorsah. Außerdem brach er daraufhin die Verhandlung ab.
Das letzte Angebot des VÖB (öffentliche Banken) sah 3 % ab dem 1.11.2022 vor, 750 € Corona Prämie, einmalig zwei zusätzliche freie Tage in 2023 und die Senkung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 38 Stunden ab 2024. Laufzeit des Tarifvertrages: 36 Monate. Die Erhöhungen der Entgelte lägen damit pro Jahr bei knapp 1 %, errechnete die Dienstleistungsgewerkschaft. ver.di forderte 4,5% für 12 Monate (min. 150€) und Regelungen u.a. zu mobilem Arbeiten und Entlastungen.
Unter Berücksichtigung der hohen Inflation in 2021 und der zu erwartenden Inflation in 2022 würde ein Abschluss in beiden Tarifbereichen Reallohnverluste für die Beschäftigten bedeuten, so ver.di. Die Streiks der kommenden Woche sind Teil einer bundesweiten Warnstreikwelle. Die nächsten Verhandlungstermine sind noch nicht terminiert.
Am 14.02. sind die Hamburger Streikenden aller Betriebe zu einer virtuellen Streikversammlung eingeladen. Aufgrund der derzeitigen Corona-Lage wird auf Demos und Kundgebungen verzichten.
Am 15.02. wird ver.di von 09.30 Uhr bis 11.30 Uhr einen bundesweiten Videoaktionstag durchführen. Auch hier verzichtet ver.di weitestgehend auf Präsenz. ver.di Hamburg wird Teil des Livestreams sein. Die Live-Übertragung wird zwischen 09.40 und 10.00 Uhr sein.
ver.di Hamburg / 11.02.2022
Foto: ver.di Hamburg / tarifrebellion.de