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Deutsche Forschungsprojekte schneiden bei Förderung junger Forschender besonders erfolgreich ab

Europäischer Forschungsrat

Von den 397 Starting Grants für Nachwuchswissenschaftler, die der Europäischen Forschungsrat (ERC) Montag bekanntgegeben hat, werden 72 an deutschen Gasteinrichtungen durchgeführt.

Von den 397 Starting Grants für Nachwuchswissenschaftler, die der Europäischen Forschungsrat (ERC) Montag bekanntgegeben hat, werden 72 an deutschen Gasteinrichtungen durchgeführt. Deutschland steht damit an erster Stelle, insgesamt werden 67 Forschende deutscher Nationalität unterstützt. Nach der ersten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des neuen EU-Forschungsprogramms Horizont Europa werden insgesamt 619 Mio. Euro in herausragende Projekte investiert.

Ein Beispiel für ein gefördertes Projekt in Deutschland ist das der Forscherin Lucy Aplin, die am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell/Konstanz die Anpassung von Vögeln an die städtische Umwelt untersucht. Ziel ist es, ein Verständnis des Lernens und der Weitergabe des Erlernten der Tiere und mögliche Parallelen zur Evolution der kulturellen Entwicklung des Menschen zu entwickeln.

Die ERC Starting Grants richten sich an talentierte Forschende, die eine eigene unabhängige Karriere starten und eine eigene Arbeitsgruppe aufbauen möchten. Die Zuschüsse in Höhe von durchschnittlich 1,5 Mio. Euro werden ehrgeizigen jüngeren Forschern helfen, ihre eigenen Projekte zu starten, ihre Teams zu bilden und ihre besten Ideen zu verfolgen. Die ausgewählten Vorschläge decken alle Forschungsdisziplinen ab, von den medizinischen Anwendungen der künstlichen Intelligenz über die Wissenschaft der Kontrolle von Materie durch Licht bis hin zum Entwurf einer rechtlichen Regelung für faires Influencer-Marketing. Rund 43 Prozent der Zuschüsse gingen an Forscherinnen, ein Anstieg gegenüber 37 Prozent im Jahr 2020 und der höchste Anteil, der bisher erreicht wurde.

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, sagte: „Ich freue mich, dass der Europäische Forschungsrat mit dieser ersten Runde der lang erwarteten Finanzhilfen ein Aushängeschild für exzellente und neugierige Wissenschaft im Rahmen des Programms Horizont Europa bleibt. Ich freue mich darauf, zu sehen, welche neuen Durchbrüche und Möglichkeiten die neuen ERC-Preisträgerinnen und -Preisträger bringen werden und wie sie junge Menschen dazu inspirieren werden, ihrer Neugier zu folgen und Entdeckungen zu unser aller Nutzen zu machen.“

Die Präsidentin des Europäischen Forschungsrats, Prof. Maria Leptin, fügte hinzu: „Junge Talente in Europa gedeihen zu lassen und ihren innovativsten Ideen nachzugehen – das ist die beste Investition in unsere Zukunft, nicht zuletzt angesichts des immer stärker werdenden globalen Wettbewerbs. Wir müssen den jungen Menschen und ihren Erkenntnissen darüber, welche Bereiche morgen wichtig sein werden, vertrauen. Ich freue mich daher sehr, dass die neuen ERC Starting Grant-Gewinner bereit sind, neue Wege zu beschreiten und ihre eigenen Teams zu gründen. Einige von ihnen werden dank der ERC-Stipendien aus Übersee zurückkehren, um in Europa Wissenschaft zu betreiben. Wir müssen weiterhin dafür sorgen, dass Europa ein wissenschaftliches Kraftzentrum bleibt.“

Die Preisträger dieses Wettbewerbs werden ihre Projekte an Universitäten und Forschungszentren in 22 EU- und assoziierten Ländern durchführen, hauptsächlich in Deutschland (72 Projekte), Frankreich (53), dem Vereinigten Königreich (46) und den Niederlanden (44). Unter den Geförderten befinden sich Staatsangehörige aus 45 Ländern, vor allem Deutsche (67 Forscher), Italiener (58), Franzosen (44) und Niederländer (27).

Auf diese Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen gingen über 4.000 Vorschläge ein, die von Gremien renommierter Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt geprüft wurden. Durch die Zuschüsse werden mehr als 2.000 Arbeitsplätze für Postdoktoranden, Doktoranden und andere Mitarbeiter der Gasteinrichtungen geschaffen.

Über den ERC

Der ERC, der 2007 von der Europäischen Union gegründet wurde, ist die wichtigste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Er fördert kreative Forscher aller Nationalitäten und jeden Alters, die Projekte in ganz Europa durchführen. Er bietet vier zentrale Förderprogramme an: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants und Synergy Grants. Mit seinem zusätzlichen Programm für Proof of Concept Grants hilft der ERC den Geförderten, die Lücke zwischen ihrer bahnbrechenden Forschung und den frühen Phasen ihrer Kommerzialisierung zu schließen. Der ERC wird von einem unabhängigen Leitungsgremium, dem wissenschaftlichen Rat, geleitet. Seit dem 1. November 2021 ist Maria Leptin die Präsidentin des ERC. Das Gesamtbudget des ERC für die Jahre 2021 bis 2027 beläuft sich auf mehr als 16 Mrd. Euro und ist Teil des Programms Horizont Europa, für das die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, zuständig ist.

EU-Kommission Vertretung Deutschland / 10.01.2022

Foto: EU-Kommission Vertretung Deutschland

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