Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat heute 900 Millionen Euro für das innovative Förderinstrument H2Global bewilligt. Ziel des Projekts ist es, den internationalen Markthochlauf von grünem Wasserstoff voranzubringen und hierfür sogenannte Doppelauktionsverfahren zu nutzen. Das bedeutet, Wasserstoff oder Wasserstoffderivate werden günstig auf dem Weltmarkt eingekauft und in der EU meistbietend verkauft.
Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz: „Grüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle für die Transformation unserer Wirtschaft. Wir werden zukünftig einen hohen Bedarf an grünen Wasserstoff haben und neben der Produktion in Deutschland auch Importe benötigen. Daher starten wir bereits jetzt den internationalen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und bauen über das Instrument H2Global langfristige Wertschöpfungs- und Lieferketten auf.“
Kernidee von H2Global ist ein „Doppelauktionsmodell“: Es werden über ein wettbewerbliches Verfahren Wasserstoff oder Wasserstoffderivate in Nicht-EU-Ländern zum geringstmöglichen Preis mit 10-Jahres-Verträgen eingekauft. Abgewickelt werden die Verträge über den Intermediär HINT.CO. HINT.CO ist eine Tochter, der von der Privatwirtschaft gegründeten H2Global-Stiftung. Über den Intermediär werden Produkte mittels kurzfristiger Auktionen zum höchstmöglichen Preis an deutsche und europäische Unternehmen verkauft, die ihre Dekarbonisierung damit vorantreiben können.
Da der Produktionspreis von grünem Wasserstoff in der derzeitigen Markthochlaufphase noch relativ hoch ist, wird die HINT.CO voraussichtlich im Einkauf mehr zahlen als sie durch den Verkauf einnehmen kann. Die dadurch entstehenden Verluste werden durch die Zuwendung des Bundes für maximal 10 Jahre ausgeglichen. Über die Zeit werden sich die Verluste reduzieren, da die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Energieträger absehbar steigen wird.
Nachdem das Förderinstrument am 20.12.2021 von der Europäischen Kommission beihilferechtlich genehmigt wurde, sollen die ersten Abnahmeverträge im Rahmen von H2Global bereits im Jahr 2022 geschlossen werden. Die ersten Lieferungen nachhaltiger Energieträger auf Wasserstoffbasis nach Deutschland und Europa sind für das Jahr 2024 geplant.
BMWi / 23.12.2021