Die für Fischerei zuständigen Ministerinnen und Minister der EU-Staaten haben sich Dienstag auf Fangmöglichkeiten für die ausschließlich von der EU bewirtschafteten Fischbestände in Nordsee, Atlantik, Kattegat und Skagerrak für 2022 geeinigt. Eine Übereinkunft erzielten sie auch für Bestände, die gemeinsam mit Norwegen und dem Vereinigten Königreich befischt werden. Die Fangmengen für Seelachs und Scholle sinken, die Maßnahmen zum Schutz der Aale, einschließlich einer dreimonatigen Sperrfrist, werden verlängert.
„Ich freue mich, dass die Mitgliedstaaten dem Vorschlag der Kommission gefolgt sind. Die heutigen Entscheidungen sind eine sehr gute Nachricht für alle Bestände, die wir nachhaltig befischen, um zu erreichen, dass sie auf dem Niveau des höchstmöglichen Dauerertrags (MSY) bleiben“, erklärte der für Fischerei zuständige EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius.
Da die Verhandlungen über die bilateral mit dem Vereinigten Königreich geteilten Bestände noch im Gange sind, hat der Rat für die ersten drei Monate des Jahres 2022 befristete Fangmengen (total allowable catches, TAC) für diese Bestände beschlossen. Das stellt sicher, dass die Fischerei im neuen Jahr nahtlos fortgesetzt werden kann, falls bis Ende Dezember keine Einigung mit dem Vereinigten Königreich erzielt wird.
Auch für das Schwarze Meer und das Mittelmeer haben die Ministerinnen und Minister Fangquoten festgelegt.
Ziel der Kommission im Rahmen der Gemeinsamen Fischereipolitik ist es, eine Befischung aller Bestände auf nachhaltigem Niveau unter Einhaltung des höchstmöglichen Dauerertrags (Maximum Sustainable Yield, MSY) einer Fischerei zu erreichen. Durch eine Befischung auf MSY-Niveau kann die Fischwirtschaft die größtmögliche Menge Fisch entnehmen, bei der eine gesunde Bestandsgröße beibehalten wird. Die Vorschläge der Kommission für Höchstfangmengen beruhen auf den wissenschaftlichen Gutachten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES).
EU-Kommission Vertretung Deutschland / 14.12.2021
Foto: EU-Kommission Vertretung Deutschland