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Eurobarometer-Umfrage zu digitalem Wandel und Konsultation zur Datenwirtschaft

EU-Kommission veröffentlicht

Eine überwältigende Mehrheit der EU-Bürgerinnen und ‑Bürger ist der Ansicht, dass das Internet und digitale Werkzeuge in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden.

Eine überwältigende Mehrheit der EU-Bürgerinnen und ‑Bürger ist der Ansicht, dass das Internet und digitale Werkzeuge in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Das ergab eine Eurobarometer-Sonderumfrage zum digitalen Wandel vom September und Oktober 2021, die die EU-Kommission am Montag veröffentlicht hat. Darüber hinaus hält eine große Mehrheit es für sinnvoll, dass die Europäische Union die europäischen Rechte und Grundsätze für einen erfolgreichen digitalen Wandel festlegt und fördert. Deutschland liegt dabei mit 86 Prozent der Befragten sogar über dem EU-Durchschnitt. Außerdem hat die EU- Kommission heute die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation zum Data Act, der Leitinitiative der Europäischen Datenstrategie, veröffentlicht. Sie zeigen, dass die meisten Befragten Maßnahmen auf EU- oder nationaler Ebene fordern. Mit dem Datengesetz soll für Verbraucher und Unternehmen in der EU geklärt werden, wer welche Daten zu welchen Zwecken nutzen und darauf zugreifen darf.

Eurobarometer

  1. Bedeutung der Digitalisierung im Alltag

Den Ergebnissen der Umfrage zufolge sind mehr als vier Fünftel der Europäerinnen und Europäer (81 Prozent in der EU und 83 Prozent in Deutschland) der Ansicht, dass digitale Werkzeuge und das Internet in ihrem Leben bis 2030 eine wichtige Rolle spielen werden. Mehr als 84 Prozent der Befragten in der EU  (89 Prozent in Deutschland) sind der Meinung, dass ihre Verwendung mindestens ebenso viele Vorteile wie Nachteile mit sich bringt. Nur ein geringer Anteil (12 Prozent) der EU-Bürgerinnen und ‑Bürger erwarten bis 2030 hingegen mehr Nachteile als Vorteile.

  1. Bedenken hinsichtlich schädlicher Praktiken im Internet und Online-Risiken

Mehr als die Hälfte (56 Prozent in der EU und 65 Prozent in Deutschland) der befragten EU-Bürgerinnen und ‑Bürger gaben an, sie seien besorgt über Cyberangriffe und Cyberkriminalität wie Diebstahl oder Missbrauch personenbezogener Daten, Schadsoftware oder Phishing.

Zudem äußerten mehr als die Hälfte (53 Prozent in der EU und 55 Prozent in Deutschland) der Befragten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Wohlergehens von Kindern in der digitalen Welt, und fast die Hälfte (46 Prozent in der EU und 46 Prozent in Deutschland) äußern sich besorgt hinsichtlich der Verwendung personenbezogener Daten und Informationen durch Unternehmen oder öffentliche Verwaltungen.

Etwa ein Drittel (34 Prozent in der EU und 40 Prozent in Deutschland) der EU-Bürgerinnen und ‑Bürger findet es schwer, offline zu gehen und im Alltag ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Online- und Offline-Zeit zu finden, und etwa ein Viertel (26 Prozent in der EU, 22 Prozent in Deutschland) machen sich Gedanken über die Schwierigkeit, neue digitale Kompetenzen zu erwerben, die für eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft erforderlich sind. Schließlich gaben 23 Prozent der befragten EU-Bürgerinnen und-Bürger an, dass sie im Hinblick auf die Umweltauswirkungen digitaler Produkte und Dienstleistungen beunruhigt sind. 22 Prozent sind es in Deutschland.

  1. Mehr Kenntnisse über Rechte im Internet nötig

Aus der Umfrage ging hervor, dass die Mehrheit der EU-Bürgerinnen und -Bürger der Ansicht ist, dass die EU ihre Rechte im Online-Umfeld gut schützt. Allerdings ist sich ein beträchtlicher Anteil der EU-Bürgerinnen und -Bürger (fast 40 Prozent in der EU und 34 Prozent in Deutschland) nicht bewusst, dass Rechte wie Meinungsfreiheit, Privatsphäre oder Nichtdiskriminierung auch online geachtet werden müssen. Eine große Mehrheit der EU-Bürgerinnen und -Bürger hält es für sinnvoll, besser über diese Rechte informiert zu werden.

  1. Unterstützung für die Erklärung zu Digitalgrundsätzen

Eine große Mehrheit (82 Prozent in der EU und 86 Prozent in Deutschland) der EU-Bürgerinnen und -Bürger hält es für sinnvoll, dass die Europäische Union eine gemeinsame europäische Vision für digitale Rechte und Grundsätze festlegt und fördert. Diese Grundsätze sollten für die Bürgerinnen und Bürger spürbare Auswirkungen haben, so sprechen sich beispielweise neun von zehn Befragten (90 Prozent in der EU, 94 Prozent in Deutschland) dafür aus, den Grundsatz aufzunehmen, dass alle Menschen – auch Menschen mit Behinderungen oder von Ausgrenzung bedrohte Menschen – in den Genuss leicht zugänglicher und benutzerfreundlicher digitaler öffentlicher Dienste kommen sollten. Die Menschen wollen klar über die Bedingungen informiert werden, die für ihre Internetverbindung gelten, über eine erschwingliche Hochgeschwindigkeitsverbindung ins Internet gelangen und eine sichere und vertrauenswürdige digitale Identität nutzen können, um auf ein breites Spektrum öffentlicher und privater Online-Dienste zuzugreifen.

Nächste Schritte

Die Ergebnisse dieser ersten Eurobarometer-Umfrage werden in den Vorschlag für eine europäische Erklärung des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission zu digitalen Rechten und Grundsätzen einfließen. Die Erklärung wird einen digitalen Wandel fördern, der von gemeinsamen europäischen Werten und einer auf den Menschen ausgerichteten Vision des technologischen Wandels getragen wird.

Nach dieser ersten Umfrage soll (ab 2023) eine Reihe von Eurobarometer-Umfragen durchgeführt werden, mit der Jahr für Jahr qualitative Daten dazu erhoben werden sollen, wie die Bürgerinnen und Bürger die Umsetzung der Digitalgrundsätze, nachdem sie in der Erklärung verankert wurden, in der EU einschätzen.

Datengesetz: Unternehmen und Bürger für eine faire Datenwirtschaft

Die meisten Befragten sind der Ansicht, dass Maßnahmen auf EU- oder nationaler Ebene für den Datenaustausch zwischen Unternehmen und Behörden im öffentlichen Interesse erforderlich sind, insbesondere für Notfälle und Krisenmanagement, Prävention und Widerstandsfähigkeit. Die Antworten zeigen, dass die Unternehmen zwar Daten austauschen, dass aber zahlreiche technische oder rechtliche Hindernisse den Datenaustausch noch immer behindern.

Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Kommission und zuständig für ein Europa, das fit ist für das digitale Zeitalter, sagte dazu: „Die Datenakte wird eine wichtige neue Initiative sein, um Fairness zu gewährleisten, indem sie Bürgern und Unternehmen eine bessere Kontrolle über die gemeinsame Nutzung von Daten bietet, die mit unseren europäischen Werten im Einklang steht. Wir begrüßen das breite Interesse und die Unterstützung für diese Initiative.“

Die Konsultation lief vom 3. Juni bis zum 3. September 2021 und sammelte Meinungen über Maßnahmen zur Schaffung von Fairness bei der gemeinsamen Datennutzung und von Mehrwert für Verbraucher und Unternehmen. Die Ergebnisse der Konsultation werden in die Folgenabschätzung für den Data Act und die Überarbeitung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz von Datenbanken einfließen.

EU-Kommission Vertretung Deutschland / 06.12.2021

Foto: EU-Kommission Vertretung Deutschland

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