Neues Ponton-Boot-System für den Katastropheneinsatz vor dem Einsatz – gefördert durch das Bundeswirtschaftsministerium
Der geschäftsführende Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann, hat heute in Hamburg den Prototypen eines neuartigen Ponton-Boot-Systems vorgestellt. Dessen Entwicklung wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert. Die Mittel hierfür stammen aus dem Innovationsprogramm „Unterstützung von Diversifizierungsstrategien von Unternehmen der Verteidigungsindustrie in zivile Sicherheitstechnologien“. Projektpartner des BMWi für dieses Innovationsprogramm ist die VDI-Technologiezentrum GmbH in Düsseldorf.
Norbert Brackmann: „Nicht nur als Maritimer Koordinator, sondern auch als langjähriges aktives Mitglied der DLRG weiß ich, wie essenziel wichtig zuverlässiges und sicheres Einsatzgerät für alle Hilfs-und Einsatzkräfte – zivil und militärisch – ist. Es ist im wahrsten Sinne ‚lebenswichtig‘. Umso mehr freue ich mich, dass wir heute hier mit dem Ponton-Boot ein System sehen, das durch seine modulare Konzeption nicht nur hoch innovativ, sondern auch sehr flexibel einsetzbar ist. Damit können wir auf Katastrophenfälle, wie wir sie zum Beispiel im Sommer 2021 selber schmerzlich mit den Fluten an Erft, oder Ahr erlebt haben, schneller und besser reagieren.“
Das Ponton-Boot-System ist primär für den Einsatz in Katastrophenfällen, wie Überschwemmungen oder Dammbrüche konzipiert. Die vielseitig nutzbare schwimmende Plattform verfügt über vier Schwimmkörper und lässt sich in zwei Boote auftrennen. So kann es einzeln als Transportboot oder Rettungsboot, seitlich aneinandergekoppelt als Autofähre oder Helikopterlandeplatz, und hintereinander gekoppelt als Behelfsbrücke verwendet werden.
Entwickelt wurde das System von einem Verbund, bestehend aus der General Dynamics European Land Systems-Bridge Systems GmbH, der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V., der SZENARIS GmbH und der Technischen Universität Kaiserslautern.
Im Gegensatz zu den bislang am Markt befindlichen Altsystemen, verfügt der Prototyp über einen sehr hohen Automatisierungsgrad. Er navigiert dank modernen Sensoren und einem Laserabtaster halbautonom und verfügt über On-board-Kameras und eine fernsteuerbare Schwimmdrohne. Auf diese Weise kann das System den Rettungskräften schnellen Zugang zum Einsatzort bei gleichzeitig großer Einsatzsicherheit gewährleisten. Das Ponton-Boot lässt sich auf einem mittelschweren Lastkraftwagen mit Anhänger transportieren.
BMWi / 30.11.2021
Foto : BMWi