Der US-Finanzinvestor KKR erkennt keine Synergien zwischen den vier Geschäftsbereichen seiner Beteiligung Axel Springer. „Grundsätzlich ist die Idee, dass die Geschäfte in sich Synergien erzielen und innerhalb ihrer spezifischen Märkte wachsen“, sagte Philipp Freise, Co-Chef für Private Equity in Europa bei KKR im Interview mit dem manager magazin.
„Der Fokus liegt nicht darauf, zwischen diesen unterschiedlichen Geschäften Synergien zu schaffen.“ Der Medien- und Kleinanzeigenkonzern, an dem KKR mehr als 35 Prozent der Anteile hält, unterteilt sein Geschäft in vier Segmente: Kleinanzeigen für Jobs, Kleinanzeigen für Immobilien, die Zeitungs- und Onlinemarken „Bild“ und „Welt“ sowie die internationalen Wirtschaftsmedien Business Insider, Politico und eMarketer.
Aus Finanzkreisen erfuhr manager magazin, dass KKR separate Börsengänge der einzelnen Segmente erwägt, um in einigen Jahren wieder auszusteigen. Freise dementierte diese Pläne nicht. „Welche der vielen Möglichkeiten die passende ist, müssen wir zu gegebener Zeit evaluieren“, sagte er auf die Frage, ob die einzelnen Segmente auch separat an die Börse gehen könnten. KKR ist seit 2019 bei Axel Springer investiert. „Springer ist ein Juwel, für das es viele Möglichkeiten gäbe“, sagte Freise.
In dem Interview, das vor dem Rauswurf von „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt infolge neuer Vorwürfe wegen Machtmissbrauchs geführt wurde, lobte Freise Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner über die Maßen: Döpfner sei ein „außergewöhnlicher Unternehmer und großartiger Visionär“. KKR vertraue Döpfner auch bei dem angeblich eine Milliarde Dollar teuren Kauf des US-Politikmediums Politico „voll und ganz“. „Er hat eine fantastische Erfolgsgeschichte geschaffen.“
manager magazin Verlagsgesellschaft mbH / 19.10.2021