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NABU: Ostsee braucht ambitionierten Schutz

Umwelt/Meere

Schulte: Internationaler Minimalkonsens beim HELCOM Baltic Sea Action Plan wird nicht dabei helfen, den Zustand der Ostsee zu verbessern

Anlässlich des Treffens der Umweltminister der Ostseeanrainerstaaten am 20. Oktober, bei dem der neue HELCOM Baltic Sea Action Plan (BSAP) verabschiedet wird, fordert der NABU ambitioniertere Schutzmaßnahmen für die Ostsee.

„Wir brauchen dringend ambitioniertere Ziele und eine konsequente Umsetzung weitreichender Schutzmaßnahmen, um den schlechten Zustand der Ostsee zu verbessern“, so NABU-Fachbereichsleiter Naturschutz Ralf Schulte. „Das zeigen die jüngsten nationalen Bewertungen zur Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie sowie zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie nur allzu deutlich. Deutschland kommt durch seinen HELCOM-Vorsitz hier eine besondere Rolle zu. Wir erwarten, dass Bund und Länder Schutzmaßnahmen entschlossen umsetzen und die internationale Zusammenarbeit aktiv vorantreiben. Mecklenburg-Vorpommern kann dabei mit der Meldung seiner marinen Natura-2000-Flächen als HELCOM-Schutzgebiete einen wichtigen, wenn auch überfälligen Beitrag leisten. Der NABU und sein Dachverband BirdLife International haben das Erstellen des BSAP mit Vorschlägen zur Erfassung von Vogelzugrouten und Erhebung von Beifangdaten aktiv unterstützt. Es ist höchste Zeit, dass die Politik diesen wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen folgt und den Weg für einen wirksamen Ostseeschutz frei macht. Sollten die vereinbarten Ziele und Schutzmaßnahmen des neuen BSAP nur einen Minimalkonsens im Naturschutz widerspiegeln, so kann der Plan kaum zur Verbesserung des Zustands der Ostsee und zur Sicherung ihrer für uns so wichtigen Klimafunktionen beitragen.“

Hintergrund

Die Helsinki-Kommission (kurz HELCOM) ist eine zwischenstaatliche Kommission zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee. Grundlage für die internationale Zusammenarbeit ist das Helsinki-Übereinkommen, dem alle Anrainerstaaten sowie die EU angehören. Im Jahr 2007 hat HELCOM erstmalig seine Ziele für eine gesunde Ostsee im sogenannten „Baltic Sea Action Plan“ (BSAP) festgelegt und sich dabei auf die Reduktion der Eutrophierung und Schadstoffbelastungen, den Erhalt der Biodiversität und umweltschonende maritime Tätigkeiten konzentriert. Statusbewertungen haben jedoch gezeigt, dass der angestrebte „gute Umweltzustand der Ostsee bis 2021“ nicht erreicht wird. Der neue BSAP soll zu einem gesunden Ostsee-Ökosystem mit vielfältigen und funktionsfähigen biologischen Komponenten führen, das nachhaltige wirtschaftliche und soziale Aktivitäten möglich macht.

NABU / 19.10.2021

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