Die für Fischerei zuständigen Ministerinnen und Minister der EU-Staaten haben sich Dienstag auf die Fangmöglichkeiten in der Ostsee für 2022 geeinigt. Grundlage war der Vorschlag der Kommission vom August. Für mehrere Bestände müssen auf Grundlage wissenschaftlicher Befunde die Fangmengen erheblich verringert werden. So wird im kommenden Jahr die gezielte Fischerei auf Hering in der westlichen Ostsee eingestellt, es wird lediglich Beifang in Höhe von insgesamt 788 Tonnen möglich sein. Auch Dorsch kann entsprechend der Einigung des Fischereirates nur als unvermeidbarer Beifang gefischt werden, in der westlichen Ostsee insgesamt 489 Tonnen. Damit sinkt die zulässige Gesamtfangmenge (TAC) für Dorsch um rund 88 Prozent im Vergleich zu diesem Jahr.
Die Einigung kommt zu einer schwierigen Zeit für die Ostsee, in der Umweltbelastungen auch die Fischbestände gefährden. Der zuständige EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius erklärte: „Die Wiederherstellung der Meeresumwelt und der Fischbestände in der Ostsee steht im Mittelpunkt des Ansatzes der Kommission bei der Festsetzung der Fangmöglichkeiten, und ich freue mich, dass der Rat zugestimmt hat, dies für die meisten Bestände zu verfolgen. In den letzten Jahren hatten die Probleme in der Ostsee verheerende Auswirkungen auf unsere Fischerinnen und Fischer. Die getroffenen Entscheidungen sind schwierig, aber notwendig, damit die Ostsee jetzt und in Zukunft eine Existenzgrundlage für Fischerinnen und Fischer bleiben kann.“
Im Rahmen der gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) sind die EU-Mitgliedstaaten rechtlich verpflichtet, Fischbestände auf nachhaltigem Niveau zu bewirtschaften. Bei den Fangmöglichkeiten bzw. der zulässigen Gesamtfangmenge (TACs) handelt es sich um Quoten für die meisten kommerziell genutzten europäischen Fischbestände, durch die die Bestände in gesundem Zustand erhalten oder dieser wiederhergestellt werden soll.
EU-Kommission / 12.10.2021