Die beiden Hauptanteilseigner der Hamburger Privatbank M.M. Warburg, Christian Olearius (79) und Max Warburg (73), müssen ihre Beteiligung auf Druck der Finanzaufsichtsbehörde Bafin voraussichtlich aufgeben. Das berichtet das manager magazin. Der Hintergrund dafür ist vor allem die Verstrickung der Bank in Cum-ex-Aktiengeschäfte, die der Bundesgerichtshof für illegal erklärte.
Bereits vor mehr als einem Jahr hatte die Bafin Olearius und Warburg gezwungen, ihre Stimmrechte an Treuhänder zu übergeben. Nun soll die Warburg-Bank für eine bessere Kontrolle mit der Dachgesellschaft verschmolzen werden, zu der auch andere Tochterfirmen gehören. Dabei würde die Aufsicht prüfen, ob Warburg und Olearius geeignete Eigentümer der Gesellschaft wären. Unter den derzeitigen Bedingungen müssten die beiden ihre Anteile wohl eindeutig abgeben.
Kreisen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, zufolge habe Max Warburg bereits den Großteil seiner Anteile von etwa 40 Prozent an seine Kinder übertragen. Den Rest will er angeblich demnächst seiner Frau überschreiben.
Bei Christian Olearius, der ebenfalls etwa 40 Prozent der Anteile hält, ist die Sache komplizierter. Seinen Sohn Joachim (50), Chef der Warburg-Bank, belasten undurchsichtige Schifffahrtsgeschäfte. Die Bafin dürfte daher seine Eignung als Eigentümer mit einem maßgeblichen Einfluss und auch als Bankchef infrage stellen. Er wird daher wohl nur weniger als 10 Prozent der Bankanteile besitzen.
Personalberater suchen zudem nach einem Nachfolger für Joachim Olearius an der Bankspitze. Zuletzt hat das Traditionsinstitut mit Manuela Better (60) bereits eine neue Risikochefin bekommen.
Die beiden Eigner haben auf eine Anfrage des manager magazins nicht reagiert. Die Warburg-Bank und die Bafin wollten sich dazu nicht äußern.
manager magazin / 19.08.2021