Die langjährige ehrenamtlich engagierte Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (SkbM), Ingrid Körner, ist heute namens des Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt worden.
In ihrer fast zehnjährigen Tätigkeit als Senatskoordinatorin hat sich Ingrid Körner ganz besonders für die gleichberechtigte Teilhabe sowie räumliche und kommunikative Barrierefreiheit eingesetzt. Ein wichtiges Anliegen war ihr auch, dass Bewusstsein in der Gesellschaft zu entwickeln, dass alle Menschen von einer inklusiven Gesellschaft profitieren. Im Sommer 2020 gab sie ihr Ehrenamt ab.
Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Alle Menschen in Hamburg sollen am Leben in der Stadt in gleicher Weise teilhaben – das gilt für Menschen mit Behinderungen ebenso wie für alle anderen auch. Deswegen müssen ihre Anliegen auch in allen Politikfeldern gleichermaßen im Blick sein. Das ist eine wichtige Aufgabe, und Ingrid Körner hat sie viele Jahre mit großem Engagement und Sachverstand ausgefüllt. In unterschiedlichen Funktionen hat sie der Stadt beständig den Spiegel vorgehalten und uns kontinuierlich daran erinnert, alle Menschen im Blick zu behalten. Ich freue mich sehr, ihr dafür höchste Anerkennung auszusprechen und das Bundesverdienstkreuz überreichen zu dürfen.“
Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank: „Ingrid Körner hat über mehr als zehn Jahre hinweg die Inklusionspolitik unserer Stadt maßgeblich geprägt und entscheidend vorangebracht. Ich danke Ingrid Körner herzlich für die herausragende Arbeit. Frau Körner hat sich mit viel Engagement für Menschen mit Behinderung eingesetzt. Dafür gebührt ihr unser aller Dank und Anerkennung. Ich beglückwünsche sie herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung und wünsche mir, dass sie sich auch künftig tatkräftig mit guten Ideen einbringt. Ingrid Körner verkörpert hanseatische Bodenständigkeit und Bescheidenheit mit großem sozialem Engagement. Frau Körner hat mit ihrem großen Sachverstand, ihrer Beharrlichkeit und ihrem großen Herzen viel für unsere Stadtgesellschaft erreicht. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“
Nina Gust, Leiterin Inklusionsbüro Hamburg: „Ingrid Körner hat sich mit Herzblut und aus voller Überzeugung für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen eingesetzt und dabei stets Weitsicht und Fingerspitzengefühl bewiesen. Es ist nicht zuletzt ihr Verdienst, dass Menschen mit Behinderungen mit Hilfe von Assistenz einer ganz normalen Arbeit nachgehen können. Ihre Arbeit für Hamburg war und ist einfach großartig! Ich beglückwünsche sie daher sehr zu dieser herausragenden Auszeichnung.“
Zur Person
Ingrid Körner (Jahrgang 1946) engagiert sich bereits seit Ende der 1970er Jahre in Hamburg, aber auch bundesweit als stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe Bundesvereinigung und international als Präsidentin von „Inclusion Europe“ für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung ein.
In Hamburg wirkte sie in den 1980er Jahren als Wegbereiterin, um Inklusion von der Grundschule bis in die Berufsschule zu verankern. In den 90er war sie Mitbegründerin eines Fachdienstes für berufliche Integration. In ihrer Funktion als Senatskoordinatorin ist es u.a. ihrem Engagement zu verdanken, dass sich die gesundheitliche Versorgung der mehrfach behinderten Menschen sowie die Situation geflüchteter Menschen mit Behinderung verbessert hat, ein Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg entstanden ist, ein Gedenkort für die Opfer der im Nationalsozialismus in Hamburg verübten Morde an kranken und behinderten Menschen aufgebaut wurde.
Bei all ihrem Engagement für eine inklusive Gesellschaft war die gebürtige Hamburgerin sehr zielstrebig und visionär unterwegs. Insbesondere durch Netzwerken versuchte sie Menschen zu gewinnen, zu überzeugen und zu beteiligen. Ihre Aktivitäten waren durch ein hohes Fachwissen sowie einen starken zeitlichen und persönlichen Einsatz geprägt. Frau Körner erhält das Bundesverdienstkreuz für ihr über 40-jähriges ehrenamtliches und überaus erfolgreiches Engagement für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft.
Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke / 12.08.2021
Foto: BWFGB