in ,

Julia Krajewski auf Silberkurs

Deutsches Team nach Dressur und Gelände auf Platz sechs

Die Hoffnungen auf eine Teammedaille hat das deutsche Trio dennoch nicht aufgegeben, denn noch folgen zwei Springprüfungen – eine für die Team- und eine für Einzelwertung, eine Besonderheit bei Olympischen Spielen.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio liegen Julia Krajewski (Warendorf) und Amande de B’Neville nach Dressur und Gelände auf Silberkurs, Michael Jung (Horb) mit Chipmunk FRH folgt auf Platz zehn, Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Viamant du Matz auf Platz 32. Damit rangiert das deutsche Team auf Platz sechs im Zwischenstand. Die Hoffnungen auf eine Teammedaille hat das deutsche Trio dennoch nicht aufgegeben, denn noch folgen zwei Springprüfungen – eine für die Team- und eine für Einzelwertung, eine Besonderheit bei Olympischen Spielen.

Der Geländetag im Sea Forest Park in der Bucht von Tokio hat für die deutsche Mannschaft mit einer Glanzleistung von Julia Krajewski begonnen, die ihre elfjährige Stute Amande de B’Neville fehlerfrei ins Ziel brachte – eine einzige Sekunde zu langsam. Am Coffin hatte sie – wie abgesprochen – den längeren Weg genommen. „Ich hatte heute Morgen schon ein gutes Gefühl. Auch das Gefühl, dass alles hinter mir steht und dass es jetzt läuft. Die Stute hat sich gut angefühlt. Ein kleines bisschen überrascht war sie von den Kameras. Ich glaube, wenn wir mehr Zuschauer haben, ist es einfacher in so einem Setting, weil die dann diese Kamera und die Bewegung nicht sehen. Aber ich bin immer wieder beeindruckt von dem Pferd, wie sie kämpft, wie sie alles für mich richtig machen will. Ich hatte nicht einen Moment den Eindruck, sie wackelt, zögert und überlegt“, sagte sie nach ihrem Ritt. Mit einem Zwischenstand von 25,6 Minuspunkten rangiert sie vor dem Springen auf Platz zwei.

Die Hoffnung, dass Sandra Auffarth es ihrer Teamkollegin nachmachen würde, erfüllte sich nicht. Nach dem Aussprung aus dem Lake Sea Forest lief ihr Fuchswallach Viamant du Matz dem Eckensprung vorbei, erst im zweiten Anlauf ging es ungehindert weiter bis ins Ziel. „Das war natürlich super schade mit dem Vorbeiläufer“, sagte die Weltmeisterin von 2014. „Gefühlt kam der (Sprung) auch sehr schnell, gleich zu Beginn. Ich war kaum unterwegs, da war das schon passiert. Ich habe ja schon vorher gesagt, dass ihm (Viamant du Matz) der Kurs liegt und dass er ein super wendiges Pferd ist. Aber dass er so schnell in die Wendung reinkomme würde, damit hätte ich auch nicht gerechnet. Ich kam auf ein oder sogar zwei Galoppsprünge weniger aus dem Wasser raus, wie ich eigentlich geplant hatte, dadurch kam ich sehr auf die Innenbahn zu der Ecke hin, so dass er am Ende die Aufgabe nicht so richtig erkannt hat. Er ist ein Pferd, der alles richtig machen will, aber in dem Moment kam ich zu schräg, dass er nicht wusste, was er machen sollte.“ Trotz des Fehlers kam das Paar beinahe noch innerhalb der erlaubten Zeit ins Ziel. „Er ist ein unglaubliches Geländepferd, er war super frisch im ganzen Kurs. Er will am Ende alles richtig machen und ich kann ihm nicht böse dafür sein“, sagte Auffarth. Ihr Zwischenstand erhöhte sich durch 20 Strafpunkte für den Vorbeiläufer und 2,4 Zeitstrafpunkte auf 56,5 – Platz 32.

Eine Nullrunde von Michael Jung als drittem und letzten deutschen Teamreiter hätte nicht nur ihm selbst die Spitzenposition in der Einzelwertung erhalten, sondern auch das deutsche Team in enger Schlagdistanz auf einen Podiumsplatz. Es sah auch alles danach aus, allerdings hatte er unterwegs beim Überwinden des Eckensprungs 14C einen MIM-Clip ausgelöst. „Zuerst mal bin ich sehr zufrieden über Chipmunk. Ich bin glücklich, wie er gegangen ist. Er ist super vorbereitet gewesen, ist toll galoppiert, er war richtig fit, er hat sich überall gut angefühlt. Es hat sich alles relativ einfach mit ihm angefühlt“, sagt Michael Jung, der in Tokio als Titelverteidiger an den Start geht. Natürlich sei er auch enttäuscht, sagte er. Er habe den Fehler auch erst nicht bemerkt. „Ich bin erst den Oxer gesprungen und habe danach die Ecke ein bisschen berührt, aber lange nicht so, dass ich damit gerechnet hätte, dass sie runterfällt. Erst als ich schon weitergeritten war, hörte ich hinter mir einen Knall“, sagt er. Jung war nicht der Einzige, dem dieses Malheur passierte. Insgesamt sechs Mal wurde an diesem Sprung der Sicherheitsmechanismus ausgelöst.

Die Teamleitung legte zunächst Einspruch ein, um den ordnungsgemäßen Einsatz des MIM-Clips zu prüfen. Dieser wurde jedoch nach einer Anhörung von der Ground Jury abgewiesen. Eine Video zeigte, dass nach Tim Price die Clips gewechselt wurden. Michael Jung war demnach über neue Clips gesprungen. „Von einer Anrufung des Tribunals haben wir in Abstimmung mit Michael und der Teamleitung mangels Erfolgsaussichten abgesehen“, erklärt Vielseitigkeits-Equipechef Prof. Jens Adolphsen.

Insgesamt war der olympische Geländetag von Höhen und Tiefen geprägt. Dem britischen Team gelang es, alle drei Teamreiter ohne Zeit- und Hindernisfehler ins Ziel zu bringen. Es rangiert damit weiterhin mit nur 78,3 Minuspunkten auf Platz eins vor den Australiern, die sich dank ebenfalls zweier Nullrunden vom sechsten auf den zweiten Platz verbessern konnten (96,2 Minuspunkte). Titelverteidiger Frankreich machte sogar sechs Plätze gut und rückte vom neunten Platz auf den Bronzerang vor (97,1). Auch in der Einzelwertung haben die Briten die Nase vorn, beginnend mit dem Weltranglisten-Ersten Oliver Townend mit Ballaghmor Class auf Position eins (23,6 Minuspunkte) und seiner Teamkollegin Laura Collett mit dem Holsteiner London auf dem vorläufigen Bronzerang (25,8 Minuspunkte). 

Einen traurigen Ausgang nahm die Geländeprüfung für den erst 22-jährigen, aber bereits WM-erfahrenen Schweizer Robin Godel. Sein Pferd Jet Set zog sich auf der Strecke einen schweren Bänderriss zu. Das Pferd wurde umgehend in die Tierklinik gebracht, musste jedoch eingeschläfert werden. Der Schweizer Pferdesportverband hat dazu eine Erklärung veröffentlicht.

Stand Einzelwertung nach Gelände:
1. Oliver Townend (GBR) mit Ballaghmor Class, 23,60
2. Julia Krajewski mit Amande de B’Neville, 25,60
3. Laura Collett (GBR) mit London, 25,80
4. Tim Price (NZL) mit Vitali, 26,80
5. Kazuma Tomoto (JPN) mit Vinci de la Vigne, 27,50
6. Tom McEwen (GBR) mit Toledo de Kerser, 28,90

10. Michael Jung (GER) mit Chipmunk FRH, 32,10

32. Sandra Auffarth (GER) mit Viamant du Matz, 56,5

Stand Teamwertung nach Dressur und Gelände:
GBR,: 78,3
AUS; 96,2
FRA, 97,1
NZL 104,00
USA 109,4
GER, 114,2

FN / 01.08.2021

What do you think?

10k Points
Upvote Downvote

BM’ye göre çok az ülke iklim konusunda yeni taahhütlerde bulundu

Fındık üreticisinin sesini duyan yok