Der Zustand der biologischen Vielfalt hat sich dramatisch verschlechtert: Das Artensterben ist heute um ein Vielfaches höher als im Durchschnitt der letzten zehn Millionen Jahre. Laut Weltbiodiversitätsrat könnten eine Million Tier-, Pflanzen-, und Pilzarten im Laufe des 21. Jahrhunderts verschwinden. Ganze Lebensräume wie Korallenriffe sind in ihrer Existenz bedroht. Die diesjährige Weltbiodiversitätskonferenz, die voraussichtlich im Oktober in China stattfindet, soll dazu beitragen, die anhaltende Naturzerstörung aufzuhalten und den Erhalt artenreicher Landschaften und Ökosysteme sowohl national als auch global in den Mittelpunkt der Politik zu rücken. Auf den damit verbundenen internationalen Verhandlungsprozess bereitet sich Deutschland unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Dazu lädt das Bundesumweltministerium (BMU) am 17.Juni Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zum virtuellen „Dialog zur weltweiten Biodiversität: Was ist unser Beitrag?“ ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird die Veranstaltung eröffnen.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Wir brauchen ein globales Stoppschild gegen die Zerstörung natürlicher Lebensräume. Sie hat mittlerweile drastische Auswirkungen auf uns alle. Ökosysteme mit ihrer biologischen Vielfalt sind nicht nur die Grundlage für unsere wirtschaftliche und soziale Stabilität, sondern auch für unsere Gesundheit. Die Corona-Pandemie hat allen Menschen schmerzhaft vor Augen geführt, dass wir auf eine intakte Natur angewiesen sind. Die Weltgemeinschaft muss nun beweisen, dass sie daraus gelernt hat und ein starkes globales Rahmenwerk zum Schutz der biologischen Vielfalt beschließen. Die diesjährige Weltbiodiversitätskonferenz bietet uns die einmalige Chance, als internationale Staatengemeinschaft ein neues Kapitel beim Schutz der biologischen Vielfalt aufzuschlagen. Wir brauchen starke Biodiversitätsziele, die wir global, national und lokal wirksam umsetzen können. Wie Deutschland dazu beitragen kann, möchte ich mit Engagierten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und nicht zuletzt mit Jugendlichen breit diskutieren und. Deshalb lade ich alle Interessierte zu einer Vorbereitungskonferenz ein.“
Das Bundesumweltministerium (BMU) informiert die Öffentlichkeit am 17.Juni auf einer Nationalen Vorbereitungskonferenz über die bevorstehenden Aufgaben und Chancen der Weltbiodiversitätskonferenz. Gleichzeitig sollen die Vorschläge und Aktivitäten der deutschen Zivilgesellschaft im laufenden Vorbereitungsprozess des BMU berücksichtigt werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird die Konferenz eröffnen. Im Anschluss diskutieren Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Staatssekretär Jochen Flasbarth mit Gästen aus Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaft, Wirtschaft, Jugendbewegung, lokaler Ebene und dem Parlament die Frage: „Was nehmen wir mit nach Kunming?“. Die nationale Vorbereitungskonferenz widmet sich zudem auch den Herausforderungen auf nationaler Ebene.
BMU / 22.05.2021