Zusätzliche Ressourcen bei Personal, Maschinen und Material • Enges Monitoring während der Inbetriebnahmephase • DB-Infrastrukturvorstand Huber: „Wir haben aus Generalprobe gelernt“
Rund sechs Wochen vor der planmäßigen Inbetriebnahme der Riedbahn bereitet sich die Deutsche Bahn (DB) intensiv auf die Phase nach dem Abschluss der Generalsanierung vor. Damit die Züge ab dem 15. Dezember reibungslos auf der rundum erneuerten Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim rollen, hat die DB ein umfangreiches Vorsorgeprogramm aufgesetzt. Die DB hält zusätzliche Ressourcen bei Personal, Maschinen und Material vor, um etwaige anfängliche Störfälle schnell und unkompliziert lösen zu können. Während der Inbetriebnahme wird der Betrieb besonders eng gemonitort und überwacht.
Berthold Huber, DB-Infrastrukturvorstand: “Die Inbetriebnahme der generalsanierten Anlagen ist unglaublich komplex. Das hat die Generalprobe im Januar deutlich gezeigt. Daraus haben wir gelernt und ein umfangreiches Vorsorgeprogramm entwickelt. Es soll dafür sorgen, dass die Züge ab Tag eins nach Abschluss der Arbeiten reibungslos über die erneuerte Strecke rollen. Wir sind auf alle vorhersehbaren Risiken gut vorbereitet.“
Zu den Präventionsmaßnahmen zählen unter anderem spezielle Riedbahn-Entstörungsteams. Die 24 Stunden in Bereitschaft stehenden internen und externen Mitarbeitenden können direkt eingreifen und bei Bedarf Probleme schnell lösen. Die DB hält zudem Material und Baumaschinen an der Strecke vor, u.a. eine Stopfmaschine. Für den Ersatzverkehr wird ein Vorsorgekonzept mit Personal und Bussen aufgesetzt, um auf mögliche Störungen kurzfristig reagieren zu können. Zudem steht auch der Winterdienst in Bereitschaft. Hier liegt der Fokus vor allem darauf, Oberleitungen eisfrei und Weichen mit Hilfe von Weichenheizungen schneefrei zu halten sowie Strecke und Bahnhöfe schnell von Schnee und Eis zu befreien.
Zudem wird die Inbetriebnahme engmaschig durch die DB gemonitort und begleitet, um den Betrieb gesamthaft zu überwachen und Anlaufstörungen insbesondere in den ersten Tagen der Inbetriebnahme zu vermeiden. Die Erneuerung aller überalterten Anlagen wird die infrastrukturbedingten Störungen auf der Strecke zukünftig um mehr als 80 Prozent reduzieren.
Aktueller Baufortschritt
Nachdem die DB gemeinsam mit den beteiligten Bauunternehmen mit dem Abschluss an Schienen, Schwellen und Schotter ein wichtiges Etappenziel erreicht hat, läuft aktuell die intensive Phase, in der Techniker:innen die neue Leit- und Sicherungstechnik montieren. Schrittweise schließen sie die neuen elektronischen Stellwerke an. Von dort aus können Weichen und Signale künftig per Mausklick gesteuert werden. Planmäßig fahren ab 15. Dezember wieder Züge über die rundum erneuerte Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Bis dahin verkehren Fern- und Güterverkehr auf Umleitungsstrecken. Den Regionalverkehr ersetzt die DB seit dem Baustart Mitte Juli durch 150 moderne Ersatzbusse.
Die Generalsanierung der Riedbahn ist Teil des Gesamtprogramms S3 zur strukturellen Sanierung des DB-Konzerns innerhalb der nächsten drei Jahre. Dabei steht in der Infrastruktur die schnelle Bestandssanierung im Fokus. Nach dem Vorbild der Riedbahn sollen bis 2027 insgesamt 1.500 Streckenkilometer grundlegend erneuert werden.
Deutsche Bahn AG / 12.11.2024
Foto: DB AG / Stefan Wildhirt