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Projekt zum Schutz junger Wildkatzen erfolgreich

Bilanz zum Abschluss von „Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“

„Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“ / Foto: Thomas Stephan
  • BUND vermittelte Notfallhilfe und klärte Bevölkerung auf
  • Wildkatzen kehren in viele ursprüngliche Gebiete zurück
  • Verwechslung mit Hauskatzen weiterhin eine Gefahr

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zieht eine positive Bilanz des zweijährigen Projekts „Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“. Das von der Deutschen Postcode Lotterie finanzierte Projekt klärte über die Europäische Wildkatze auf. Ein weiteres Ziel war, Verwechslungen mit Hauskatzen zu verhindern. Der BUND stärkte durch umfassende Bildungsarbeit, Exkursionen und Schulungen die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema. Sieben BUND-Landesverbände sowie das Wildkatzendorf Hütscheroda beteiligten sich an der Kampagne.

Friederike Scholz, Leiterin des Projektes „Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“ beim BUND: „In den letzten zwei Jahren arbeiteten wir intensiv daran, auf die Gefahren der Verwechslung von Europäischen Wildkatzen mit Hauskatzen aufmerksam zu machen. Dabei stand die umfassende Aufklärungsarbeit zu den Unterscheidungsmerkmalen von Haus- und Wildkatzen im Mittelpunkt. Verwechslungen sind eine echte Gefahr für Wildkatzen: Viel zu oft werden Wildkatzenjunge für ausgesetzte Hauskätzchen gehalten und aus dem Wald mitgenommen. Zudem werden aufgefundene Wildkatzen in Menschenhand oft falsch behandelt, was tödliche Folgen haben kann.“

Der BUND informierte viele Menschen durch Vorträge, Schulungen, Informationsveranstaltungen und Exkursionen. Bei speziellen Schulungen für Tierärzt*innen und Tierarzthelfer*innen beriet der BUND sie zum Umgang mit gefundenen Katzen. Damit erweiterte er das Wissen über die Wildkatze in Fachkreisen. Zusätzlich bildete er 36 neue Wildkatzenbotschafter*innen aus. 

Scholz: „Die Kooperation mit 19 Wildtierauffangstationen lag uns besonders am Herzen. Sie übernehmen die aufwändige Betreuung von verletzten und fälschlich mitgenommenen Wildkatzen. Für die meist ehrenamtlich arbeitenden Menschen kann die aufwendige und teure Pflege der Kätzchen zu einer großen Herausforderung werden.Der BUND richtete deshalb ein Notfalltelefon im Wildkatzendorf Hütscheroda ein. Es dient dazu Nothilfe zu vermitteln, falls unklar ist, ob eine Wildkatze tatsächlich Hilfe braucht. Unser Ziel ist, dass gesunde Wildkatzenjunge im Wald verbleiben. In ihrer natürlichen Umgebung sind sie sicher und benötigen meist keine menschliche Hilfe.“

Um auf das Vorkommen der Art aufmerksam zu machen brachte der BUND 217 Hinweisschilder in Regionen an, in denen Wildkatzen heimisch sind. Er produziert zusätzlich Aufklärungsvideos und eine Vielzahl an Informationsmaterialien. Sie zeigen die wichtigsten Unterschiede zwischen Wild- und Hauskatzen und helfen im Notfall die richtigen Schritte einzuleiten.

Wildkatzenbotschafter*innen setzen Aufklärungsarbeit fort

Der BUND wird seine Aufklärungsarbeit rund um die Wildkatze fortsetzen. Die engagierten Wildkatzenbotschafter*innen vermitteln zukünftig wichtige Informationen über das Verhalten und den Schutz dieser gefährdeten Art. Das Notfalltelefon in Hütscheroda bleibt erreichbar. Die installierten Hinweisschilder bleiben weiterhin in den betroffenen Regionen zu sehen.

Die Rückkehr der Europäischen Wildkatze in viele Regionen Deutschlands ist ein großer Erfolg für den Naturschutz. Nach jahrzehntelanger Abwesenheit breitet sich die Wildkatze wieder in ihrer ursprünglichen Heimat aus.

Scholz: „Mit der erfreulichen Entwicklung der Wildkatzenbestände wächst jedoch auch die Gefahr, dass Menschen gesunde Wildkätzchen mit ausgesetzten Hauskatzen verwechseln und fälschlicherweise aus dem Wald entnehmen. Das ist nicht nur verboten, sondern auch sehr gefährlich für die Jungkatzen. Menschen sollten wieder lernen, dass die Wildkatze ein heimisches Wildtier ist und sich im Normalfall gut selbst versorgen kann.“

BUND / 23.09.2024

Foto: BUND / Thomas Stephan

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