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Bus‑Branche kann lokale CO2‑Emissionen in Europa ab 2030 halbieren

Daimler Buses

Till Oberwörder, CEO Daimler Buses / Foto: Daimler Truck AG
  • Für umfassende CO2-Reduktion sind politische Rahmenbedingungen samt Förderung von Fahrzeugen und Infrastruktur notwendig
  • Stadtbus-Segment kann ab 2030 komplett lokal CO2-neutral werden, bei Reisebussen sind 20 Prozent Reduktion realistisch
  • Till Oberwörder, CEO Daimler Buses: „Die Bus-Branche kann ab 2030 den CO2-Ausstoß in Europa deutlich senken. Damit das gelingt, müssen die politischen Rahmenbedingungen auf jedes Segment zugeschnitten sein. Bei Stadtbussen ist eine maximale Elektrifizierung absolut möglich. Aus unserer Sicht ist es hier entscheidend, dass sich die gesamte Branche voll auf CO2-neutrale Lösungen fokussieren kann. Für das Reisebus-Segment benötigen wir eine flächendeckende Lade- und H2-Tank-Infrastruktur. Und zudem von der Politik erreichbare Ziele. Wir müssen unsere finanziellen Mittel voll für die Entwicklung emissionsfreier Technologien einsetzen – und nicht für EURO 7 oder etwaige Strafzahlungen.“

Die EU-Kommission bereitet derzeit neue CO2-Vorgaben für Busse vor. Daimler Buses unterstützt den Plan, die CO2-Emissionen von neu zugelassenen Bussen zu reduzieren. Als einer der weltweit führenden Bushersteller will das Unternehmen einen Beitrag leisten, den Klimawandel zu bekämpfen und Treiber der Verkehrswende sein. Daimler Buses hält eine Halbierung der CO2‑Emissionen von neu zugelassenen Bussen in Europa ab 2030 im Vergleich zu 2025 über alle Segmente hinweg für möglich. Um dies zu erreichen sind umfassende unterstützende politische Rahmenbedingungen notwendig. Dies hat das Unternehmen heute auf der bedeutendsten europäischen Branchenmesse „busworld“ in Brüssel bekanntgegeben.

Daimler Buses zufolge sollen ab 2030 nur noch elektrisch angetriebene Stadtbusse in Europa zugelassen werden. Damit könnte dieses Segment einen Beitrag von 100 Prozent zur CO2-Reduktion leisten. Außerdem hält Daimler Buses eine langfristige Förderung von E-Infrastruktur auf Betriebshöfen – sowohl für Stadt- als auch für Reisebusse – für nötig. Dies soll einmalige Kosten von Bus-Betreibern beim Umstieg von konventionell angetriebenen auf elektrische Busse reduzieren. Zudem ist der Aufbau einer öffentlichen Lade- und Wasserstoff-Tank-Infrastruktur für Reisebusse erforderlich. Dies stellt im Vergleich zum Stadtbus-Segment eine besonders große Herausforderung dar, da die Infrastruktur flächendeckend vorhanden sein muss. Hinzu kommt, dass die Reisebus-Branche die Auswirkungen der COVID-Pandemie auch in den nächsten Jahren noch spüren wird und die finanziellen Spielräume dadurch geringer bleiben werden. Auch in diesem Segment müssen Förderungen sowohl die E-Infrastruktur als auch das Fahrzeug abdecken. Daimler Buses hält daher einen Beitrag des Reisebus-Segments zur CO2-Reduktion von 20 Prozent für äußerst anspruchsvoll, aber realistisch.

Ab 2030 sollen laut EU-Kommission mit dem sogenannten „ZEV-Mandat“ nur noch lokal CO2-neutrale Stadtbusse zugelassen werden dürfen, was Daimler Buses ausdrücklich unterstützt. Für Reisebusse plant die EU-Kommission derzeit jedoch eine Reduktion von 45 Prozent CO2. Die Ausgestaltung dieser Vorschläge ist Bestandteil des weiteren europäischen Gesetzgebungsverfahrens.

Till Oberwörder, CEO Daimler Buses: „Die Bus-Branche kann ab 2030 den CO2-Ausstoß in Europa deutlich senken. Damit das gelingt, müssen die politischen Rahmenbedingungen auf jedes Segment zugeschnitten sein. Bei Stadtbussen ist eine maximale Elektrifizierung absolut möglich. Aus unserer Sicht ist es hier entscheidend, dass sich die gesamte Branche voll auf CO2-neutrale Lösungen fokussieren kann. Für das Reisebus-Segment benötigen wir eine flächendeckende Lade- und H2-Tank-Infrastruktur. Und zudem von der Politik erreichbare Ziele. Wir müssen unsere finanziellen Mittel voll für die Entwicklung emissionsfreier Technologien einsetzen – und nicht für EURO 7 oder etwaige Strafzahlungen.“

Oberwörder weiter: „Es ist eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Herstellern, Bus-Betrieben und Energiebranche nötig, um E‑Busse in hoher Stückzahl und so schnell wie möglich auf die Straßen zu bringen. Wir müssen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass Unternehmer elektrifizierte Busse wirtschaftlich betreiben können. Als Hersteller leisten wir unseren Beitrag, indem wir die richtigen elektrifizierten Busse anbieten und unsere Kunden mit unserem Knowhow bei der Elektrifizierung ihrer Flotten unterstützen.“

Elektrifizierte Stadt- und Reisebusse mit unterschiedlichen Anforderungen

Stadtbusse bieten mit ihren festen Routen und täglicher Rückkehr ins Depot ideale Voraussetzungen für die Elektrifizierung. Tageslaufleistungen von 250 bis 350 Kilometer können problemlos mit batterieelektrischen Antrieben abgedeckt und die Busse über Nacht im Depot geladen werden. Daimler Buses geht davon aus, dass die Gesamtbetriebskosten eines emissionsfreien Stadtbusses, die sogenannten „Total Cost of Ownership“ (TCO), bis 2030 denen eines Dieselbusses entsprechen und diese je nach Energiekosten auch übertreffen können.

Reisebusse fahren im Vergleich zu Stadtbussen deutlich anspruchsvollere Routen. Für solche Strecken sind die Anforderungen an die öffentliche Lade- und H2-Tank-Infrastruktur enorm. Die Fahrzeuge benötigen auch an entlegenen Orten wie beispielsweise Burgen und Schlössern, beim Überqueren der Alpen, in den Bergen bei Pässen, direkt an Skipisten und auf Parkplätzen von Wanderstrecken oder auf Rastplätzen entlang Autobahnen, Lade- bzw. Wasserstoff-Tank-Möglichkeiten. Neben der notwendigen Infrastruktur müssen zudem Anreize für Unternehmer geschaffen werden, sodass elektrisch angetriebene Reisebusse wirtschaftlich betrieben werden können.
 

Die E-Roadmap von Daimler Buses

Daimler Buses hat eine klare E-Roadmap für die Elektrifizierung seiner Fahrzeuge über alle Segmente hinweg. Dabei setzt Daimler Buses analog der Doppelstrategie des Mutterkonzerns Daimler Truck sowohl auf batterieelektrische als auch auf wasserstoffbasierte Technologien.

Der rein batterieelektrisch angetriebene Stadtbus Mercedes-Benz eCitaro ist bereits seit 2018 in Serie. Seit 2023 wird das Fahrzeug auch mit einer wasserstoffbasierten Brennstoffzelle als Range Extender angeboten. Zudem plant Daimler Buses, ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts einen batterieelektrisch angetriebenen Überlandbus im Portfolio zu haben und bis zum Ende der Dekade elektrisch angetriebene Reisebusse. Damit will Daimler Buses bis zum Jahr 2030 in jedem Segment lokal CO2-neutrale Modelle auf der Basis von Batterien oder Wasserstoff anbieten. Der Fokus liegt zunächst auf den Kernmärkten Europa und Lateinamerika. Bis 2039 sollen im Kernmarkt Europa nur noch lokal CO2-neutrale Neufahrzeuge vertrieben werden. Im Stadtbus-Segment soll dies bereits ab dem Jahr 2030 in Europa der Fall sein.

Darüber hinaus unterstützt Daimler Buses Kunden bereits heute beim Umstieg auf elektrisch angetriebene Busse mit Knowhow. Im Juni 2023 hat das Unternehmen mit der Daimler Buses Solutions GmbH ein neues Tochterunternehmen gegründet, das sich voll auf die Konzeption und den Aufbau von E-Infrastruktur spezialisiert.
 

Daimler Buses auf der Messe „busworld“ in Brüssel

Das Thema Elektromobilität steht neben neuen Sicherheitsfeatures der Busse im Fokus des Messeauftritts von Daimler Buses. Das Unternehmen stellt vom 7. bis 12. Oktober neueste Produkte wie den Stadtbus eCitaro fuel cell mit wasserstoffbasierter Brennstoffzelle als Range Extender, die MirrorCam als Spiegelersatz sowie Dienstleistungen rund um den Aufbau von E-Infrastruktur durch die Daimler Buses Solutions GmbH vor.

Über Daimler Buses

Das Daimler Truck-Segment Daimler Buses verantwortet als einer der weltweit führenden Omnibus-Hersteller mit zahlreichen Landesgesellschaften die globalen Aktivitäten der Bus- und Service-Marken Mercedes-Benz, Setra, OMNIplus sowie BusStore. Die Produktpalette von Daimler Buses reicht von Reise-, Überland-, Stadt- und Sonderbussen bis hin zu Busfahrgestellen. Neben der Produktion und Vertrieb von neuen Omnibussen verfügt Daimler Buses über ein globales Servicenetz und bietet flächendeckende Dienstleistungen rund um die Fahrzeuge bis hin zum Handel mit Gebrauchtbussen.

Zu den Standorten von Daimler Buses gehören die Daimler Buses GmbH mit zahlreichen Tochtergesellschaften in Europa, Daimler Buses Latin America in Brasilien, Daimler Buses Mexico, Daimler Coaches North America sowie das Busgeschäft der Mercedes-Benz Türk A.Ş in der Türkei.

Daimler Truck AG / 06.10.2023

Foto: Daimler Truck AG

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