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DB InfraGO verbaut knapp 17 Milliarden Euro für bessere Infrastruktur

Bilanz 2024

Zahlreiche Strecken, Bahnhöfe und Anlagen modernisiert / Foto: DB AG / Oliver Lang

1.850 Weichen erneuert, an 40.000 Quadratmetern Brückenfläche gebaut, 3.740 Einheiten in Stellwerken ausgetauscht und 870 Bahnhöfe modernisiert • DB InfraGO-Vorstandsvorsitzender Philipp Nagl: Können erstmals Überalterung unserer Anlagen stoppen

Die DB InfraGO kann im ersten Jahr ihres Bestehens ein großes Baupensum mit zahlreichen sanierten Strecken, modernisierten Bahnhöfen sowie umfangreich erneuerter Stellwerkstechnik bilanzieren. 2024 standen dem gemeinwohlorientierten Infrastrukturbereich der Deutschen Bahn dafür rund 16,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Zu den größten Vorhaben zählt die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, die den Auftakt für 40 weitere Korridorsanierungen in den nächsten Jahren bildet. Zu den weiteren Vorhaben in ganz Deutschland zählen der Abschluss des viergleisigen Ausbaus im Abschnitt Forchheim-Eggolsheim auf der Strecke Nürnberg–Bamberg – Meilenstein für die Gesamtfertigstellung des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8 (München–Berlin) und der Ausbau auf der Gäubahn (Stuttgart–Singen). Die DB InfraGO hat sich 2024 auch personell bundesweit verstärkt: In den operativen Bereichen sind 5.500 Mitarbeitende hinzugekommen, darunter in der Instandhaltung und auf den Stellwerken.

Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG: „Die Sanierung unserer Schieneninfrastruktur treiben wir mit Konsequenz voran. Dabei sind wir gut vorangekommen: Wir werden die Mittel für Instandhaltung und Investitionen 2024 komplett verbauen und somit erstmals seit vielen Jahren die Überalterung unserer Anlagen im Bestand stoppen. Erstmals wird es damit im neuen Netzzustandsbericht keine Verschlechterung der durchschnittlichen Zustandsnoten für unsere Infrastruktur geben – trotz der anhaltenden Belastung durch weiter steigende Verkehrsmengen. Das ist ein wichtiges Ergebnis unserer zu Jahresanfang gestarteten Modernisierungsoffensive mit klarem Fokus auf ein leistungsfähiges Bestandsnetz. Jetzt brauchen wir die Sicherheit, dass wir den Schwung und dieses Tempo ins neue Jahr mitnehmen und die Sanierung der Infrastruktur auch unter einer neuen Regierung kraftvoll fortführen können.“

Zum Jahresende lässt sich prognostizieren, dass bei den Investitionen in das Bestandsnetz die Mengen in fast allen Gewerken gegenüber Vorjahr steigen werden. Auch bei den Bahnhöfen liegen Modernisierungsaufkommen und Inbetriebnahmen über jenen des Jahres 2023.

Vorläufige Bilanz in Zahlen

2024 lag der Fokus auf der Weichenerneuerung, da sich Störungen an Weichen signifikant auswirken. Alle geplanten 1.851 zu erneuernden Weichen sind eingebaut – das ist ein Plus von gut 30 Prozent.

Bei den Eisenbahn-Brücken summierten sich die abgeschlossenen Bauten flächenmäßig auf rund 40.000 Quadratmeter, ein Fünftel mehr als 2023.

Beim Gleisbau lag die Menge mit 1.940 km etwa auf Vorjahresniveau (1.989 km).

Von den 190 km erneuerter Oberleitung gehen 140 km auf das Konto der Riedbahn. 2023 wurden 124 km Oberleitung ersetzt.

Mit 3.741 erneuerten Stelleinheiten lag der Zuwachs bei der Modernisierung der Stellwerkstechnik bei 72 Prozent.

2024 wurde an rund 870 Bahnhöfen im Land klassisch gebaut. Das heißt: Bahnsteige wurden erneuert, Aufzüge und Wetterschutzdächer gebaut. 2023 waren es 650 Bahnhöfe, in die jeweils mindestens über 50.000 Euro investiert wurden. Über 110 Bahnhöfe sind nach neuen Standards ausgebaut – zu ganzheitlich konzipierten Zukunftsbahnhöfen.

Zu Ende 2024 werden rund 5.500 neue Mitarbeitende in den wichtigen Hauptberufsgruppen Bauprojektüberwacher und Fahrweginstandhaltung neu eingestellt sein. Bei den Zugverkehrssteuerern konnte die Besetzung der Stellwerke in den meisten Regionen verbessert werden. Das Ziel einer durchschnittlichen Deckungsquote von über 98 Prozent Besetzung hat die DB jedoch knapp verfehlt. Nagl: „Über 1.200 neue Zugverkehrssteuer:innen verstärken unsere Belegschaft in diesem wichtigen Bereich. Pro Werktag nehmen seit Jahresbeginn zwei neue Kolleg:innen die Arbeit auf.“

Zu den Beispielen Fahrweg 2024

Generalsanierung Riedbahn:

In fünf Monaten wurde die 70 Kilometer lange Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt/Main inklusive der 20 Stationen runderneuert.

Neu- und Ausbau von Strecken:

Gäubahn (Stuttgart–Singen): Abschluss zweigleisiger Ausbau zwischen Horb und Neckarhausen; Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks (ESTW) in Horb

Nürnberg–Bamberg: Abschluss viergleisiger Ausbau im Abschnitt Forchheim-Eggolsheim – ein Meilenstein für die Gesamtfertigstellung des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8 (München–Berlin)

Streckenverlängerung S-Bahn Nürnberg–Crailsheim

Ausbau Chemnitzer Bahnbogen

Modernisierung/Instandsetzung Strecken:

Erfurt–Eisenach: Erneuerung von Gleisen und Weichen

Hamburg–Berlin: Erneuerung von Gleisen und Weichen

Sachsen-Franken-Magistrale: Bauarbeiten Treben-Lehma–Altenburg

Modernisierung Berliner S-Bahn

Streckenertüchtigung Neustrelitz–Neubrandenburg

Modernisierung Rauhebergtunnel Kassel–Göttingen

Kleine und mittlere Maßnahmen:

Zu den Projekten zählen infrastrukturelle Maßnahmen wie weitere Überleitmöglichkeiten, zusätzliche Signale und Gleiswechselbetriebe oder neue Bahnsteige. Das Programm zielt darauf, schnell positive Effekte auf die Kapazität und Pünktlichkeit für Reisende und Güterverkehrskunden zu erreichen. Finanziert werden die Vorhaben im Wesentlichen über das Klimaschutzpaket des Bundes und Eigenmittel der DB. 2024 wurden 22 dieser Vorhaben fertig, darunter:

740-Meter-Überholgleise im Bahnhof Darmstadt-Eberstadt und in Schnega (Strecke Uelzen–Stendal – vor Generalsanierung Hamburg–Berlin)​

Überleitstellen in Gambach auf der Main-Spessart-Bahn (Umleiter für Riedbahn), Bruckbergerau

Herstellung Zweigleisigkeit im Bahnhof Hagenow Land

Einrichtung Gleiswechselbetrieb zwischen Rheinhausen–Trompet–Moers

740-Meter-Gleis im Bahnhof Wandersleben auf der Strecke Erfurt–Gotha

Überleitstelle im oberbayrischen Strass auf der Strecke Salzburg/Freilassing und Teisendorf bzw. Rosenheim

Überleitstelle Deining – mit Effekt auf Netz Regensburg

Brückenprogramm:

Inbetriebnahme Oderbrücke Küstrin-Kietz

Sechs neue Brücken in Krefeld, Remscheid und im Sauerland

Strecke Merseburg–Querfurt: Sanierung

Marschbahn: neue Eisenbahnbrücke auf der Strecke Hamburg–Sylt

Neue Leit- und Sicherungstechnik:

Moderne Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW) ersetzt alte Stellwerke. 2024 unter anderem:

in Rastatt und Baden-Baden auf dem Korridor Rhine-Alpine, der mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS ausgerüstet werden soll, in Nördlingen, auf der Lahntalbahn sowie im Raum Gießen (Büdigen, Lieblos), in Horb auf der Gäubahn

Weitere ESTW wurden errichtet in Griesen, Zirndorf, Neubrandenburg, Altentreptow, Sternfeld, Birkenwerder, Peißen/Reußen und Kanena (Knoten Halle/Saale).

Zu den Bahnhöfen

2024 hat die DB an insgesamt 872 Stationen gebaut und den Komfort für die Reisenden verbessert – mit mehr als 200 neuen oder ausgetauschten Aufzügen und Fahrtreppen, rund 150 barrierefrei umgebauten Bahnsteigen, 1.600 neuen Monitoren und Anzeigen zur Reisendeninformation, 1.000 neuen Bänken und Sitzmöglichkeiten sowie fast 100 neuen Wetterschutzhäusern. Allein 113 Zukunftsbahnhöfe hat die DB abgeschlossen – ganzheitlich nach neuesten Standards umgesetzt und verbessert durch neues Mobiliar, eine designorientierte Gestaltung sowie verbesserte Reisendeninformation. Zu diesen zählen alle Stationen auf der Riedbahn.

Hier geht’s zur Interaktiven Karte Zukunftsbahnhöfe

Pünktlich zur Europameisterschaft im Sommer konnte die DB InfraGO den rundumerneuerten Dortmunder Hauptbahnhof in Betrieb nehmen. Großbaustellen sind weiterhin der Frankfurter Hauptbahnhof und der Berliner Ostbahnhof.

Innovative Konzepte verfolgt die DB mit den Bahnhofsgebäuden in Zorneding und Haar: Mit einem modularen, seriell gefertigten Konzept werden Bahnhofsgebäude in Holzbauweise preisgünstig, umweltschonend und an die jeweilige Stationsgröße angepasst zu klimaoptimierten Verkehrsstationen entwickelt.

Modernisierte Bahnhöfe:

Auf der Frankenbahn: Gerlachsheim, Zimmern, Grünsfeld

Bopfingen

Gäufelden

Nördlingen

Iphofen

Bad Staffelstein

Bad Windsheim

Altenburg (Thüringen)

Neue Bahnhöfe:

neuer S-Bahnhof Frankfurt-Ginnheim – Voraussetzung für 15-Minuten-Takt auf viergleisig ausgebautem Abschnitt (Frankfurt–Bad Vilbel)

Schwetzingen Nordstadt: neue Verkehrsstation eingeweiht

Forchheim Nord: neue Verkehrsstation eröffnet

Hamm Westtünnen: neue Verkehrsstation eröffnet

Deutsche Bahn AG / 31.12.2024

Foto: DB AG / Oliver Lang
 

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