Professor Martin Goppelsröder hat über viele Jahrzehnte das visuelle Erscheinungsbild der Universität Duisburg-Essen und einer ihrer Vorläuferinstitutionen, der Gerhard Mercator-Universität Duisburg, geprägt. Zuletzt war er als Leiter der Abteilung Kunst im Zentrum für Musik und Kunst tätig. Mit der besonderen Farbintensität seiner Werke hat er Gebäudefassaden und Innenbereichen einen hohen Wiedererkennungswert gegeben. Nun hat Goppelsröder einen Teil seines umfangreichen Werkes in einer großzügigen Schenkung der Universität Duisburg-Essen übergeben.
Gemälde, Graphik, Kunst am Bau, farbig intensiv leuchtende Malerei im Kontrast zur Finsternis: der unverkennbare, oft großformatige Stil steht für Prof. Martin Goppelsröder und die Wahrnehmung, die sich in seiner Kunst manifestiert. Flure und Foyers der Universität sind durch seine enorme Schaffenskraft geprägt. Außerdem ist sein herausragendes Kommunikationsdesign für Ausstellungen und Veranstaltungen der Universität zu nennen, insbesondere die Ankündigungen der Mercator-Professur.
Wer sich der heutigen Universität Duisburg-Essen nähert, begegnet der unverwechselbaren abstrakten Kunst von Goppelsröder beispielsweise am Gebäude LB. Großformatige Werke gliedern hier die Fassade, leuchtendes Blau, dunkles Schwarz und Rot, Dunkelheit und Farbe. Mit welchen Gedanken blickt Goppelsröder auf sein künstlerisches Schaffen? Er selber formuliert es so: „‘Mir sagt es nichts‘ ist ein Ausruf, den man immer wieder vor Kunstwerken hören kann. Mit ihm lassen sich ganze Zeiten – nicht nur unsere umstrittene Gegenwart – ohne weitere Reue abtun. Kunst schafft Wirklichkeit! Sie sucht auf ihre Weise Wahrheit, Achtung, Respekt, Rücksicht. Achtung vielleicht insofern, dass man sich ihrer nicht im Gefühl eines ausdrücklichen Wahrheitsbesitzes nähern kann. Um von einem Vorurteil zu einem Urteil zu gelangen, braucht es Zeit, Geduld, Aufmerksamkeit. Ich wünschte mir, mehr Menschen betrachteten eine künstlerische Arbeit länger als einen Augenblick.“
Professor Martin Goppelsröder hat nun alle Werke, die bereits an oder in der Universität Duisburg-Essen hängen, in einer Schenkung der Universität übereignet. Die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert beschreibt ihre Eindrücke: „Die Intensität der Bilder beeindruckt mich. Werke von Martin Goppelsröder sind unverwechselbar und eng mit der Universität Duisburg-Essen und ihrer Geschichte verbunden. Ich freue mich sehr über die großzügige Schenkung und darüber, dass Kunst, die mit der Universität verbunden ist, Teil unserer Universitätskultur wird. Diese Kunst prägt unsere Universität, und sie wird zugleich nachhaltig an einen ihrer herausragenden Professoren erinnern.“
Goppelsröder, geb. 1942 in Sulzfeld / Baden-Württemberg, war eine der prägenden Persönlichkeiten des Fachbereichs Kunst bzw. Kunst und Gestaltung, insbesondere im Studiengang Kommunikations- und Medienwissenschaft. Neben seiner Professur arbeitete Goppelsröder als freier Künstler, er zeichnete, malte und experimentierte. Er arbeitete auch im Ausland, in Nordafrika, Polen, Frankreich und der Türkei. In Brasilien hatte er in den 1990er Jahren eine Gastprofessur. Er studierte in Kassel, der Stadt der documenta, und setzte sich dort auch mit Bühnenbild und Keramik auseinander. Der Künstler lebt und arbeitet in Mülheim/Ruhr, hier erhielt er 2005 den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft.
Universität Duisburg-Essen / 11.09.2024
Foto: UDE / Bettina Engel-Albustin