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Das erste Mal beim Osteopathen?

Osteopathie

Qualifizierter Osteopath gesucht? Der BVO gibt Tipps, worauf Patienten achten bei ihrer Wahl achten sollten. / Foto: BVO

Die Osteopathie ist in aller Munde. Immer mehr Patienten wünschen sich eine integrative medizinische Behandlung, bei der die Osteopathie unabdingbar dazu gehört. Eine Patientenumfrage bewies zudem: Die ganzheitlichen Methoden können Schmerzen um mehr als die Hälfte senken und fast alle Befragten empfahlen einen Besuch beim Osteopathen weiter. Doch, wo finde ich einen qualifizierten Therapeuten und was passiert bei einer Behandlung?

Darauf sollten Sie achten

Die Beziehung zwischen Patient und Arzt bzw. Therapeut ist auf Vertrauen sowie einem seriösen, respektvollen und empathischen Umgang aufgebaut. Daher sollten sich Patienten bei einer osteopathischen Behandlung in erster Linie wohlfühlen und auf ihr Bauchgefühl hören.

Es gibt weiterhin noch ein paar Punkte, die Patienten beachten können:

  1. Die erste Behandlung beim Osteopathen beginnt in der Regel mit einem detaillierten Gespräch über die Krankheitsgeschichte (Anamnese). Hier fragt der Behandler bspw. nach Unfällen, aktuellen Leiden und Problemen. Er erkundigt sich also möglichst genau über die Krankheitsgeschichte. Auch Röntgen-Bilder, CTs und Ergebnisse der bisherigen Diagnostik helfen dem Osteopathen dabei, sich ein genaueres Bild zu machen. Dies wird außerdem genau dokumentiert.
  2. Im Anschluss daran überprüft der Osteopath die Haltung des Patienten, die Beweglichkeit seines Körpers und tastet diesen nach weiteren Auffälligkeiten ab. Denn selbst ein Sturz, der längst vergessen ist oder ein operativer Eingriff, der bereits vor Jahrzehnten durchgeführt wurde, kann der Körper in unterschiedlichster Form gespeichert haben. Der Osteopath kann diese Auffälligkeiten in der Beschaffenheit der Gewebestruktur erfühlen und so weitere Ursachen möglicher Schmerzen ausfindig machen – und wird dies auch dokumentieren.
  3. Für die Behandlung und zur Untersuchung ist kein vollständiges Entkleiden notwendig.
  4. Seriöse Osteopathen geben ihren Patienten keine Heilversprechen und entscheiden erst nach einer Behandlung, ob noch weitere Behandlungen durchgeführt werden sollen und in welchem Abstand. Sie verkaufen auch keine 10er Karten oder ähnliche Angebote im Voraus.
  5. Ein Osteopath klärt seine Patienten in der Regel über die ungefähre Höhe seiner Behandlungssätze auf und weist darauf hin, dass die Osteopathie keine Kassenleistung ist. Weitere Informationen unter ► bit.ly/KK-Erstattung.

Besuch beim Osteopathen: So läuft die Behandlung ab

Die Osteopathie hat eine ganzheitliche Sicht auf den Körper und behandelt nicht nur das Symptom, sondern betreibt Ursachenforschung, um die Wurzel des gesundheitlichen Problems zu beheben. Daher beginnt der erste Besuch beim Osteopathen in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch über die Krankheitsgeschichte (Anamnese) des Patienten – unabhängig mit welchem Problem er in der Praxis erscheint.

Anschließend folgt die Untersuchung. Hierbei berücksichtigt der Osteopath die gewonnenen Erkenntnisse aus der Anamnese sowie die Ergebnisse aus bspw. Röntgenaufnahmen. Bei der Behandlung setzt der Therapeut ausschließlich auf seine Hände und seinen geschulten Tastsinn. Auch die Behandlung erfolgt ohne medizinische Geräte, denn bei der Osteopathie handelt es sich um eine manuelle Therapieform.

Die Osteopathie-Behandlung im Überblick:

  • Dauer: zwischen 30 und 60 Minuten
  • Ablauf: Aufnahmegespräch, Untersuchung, Behandlung
  • Mitbringen: Im Idealfall haben Patienten ein körpergroßes Tuch dabei sowie vorherige Befunde (z.B. Röntgen-, CT- und/oder MRT-Aufnahmen), sofern diese vorliegen.

Müdigkeit nach einer osteopathischen Behandlung?

Nach einem Osteopathie-Termin ist es nicht unüblich, dass der Patient müde ist. Denn: Der Körper läuft auf Hochtouren. Aber keine Sorge – das ist ein gutes Zeichen!

Warum? Körperliche Beschwerden entstehen, wenn die körpereigenen Reparaturmechanismen versagen, weil die Belastungsgrenzen überschritten wurden. Da der Organismus trotz Überlastung das ganze System am Laufen halten möchte, entwickelt er Kompensationsstrategien, die sich in unterschiedlichen Symptomen von Kopfschmerzen über Verspannungen bis hin zu seelischen Leiden äußern können.

Die osteopathische Behandlung greift hier ein. Aber: Alles neu zu sortieren und zu verarbeiten, macht müde. Denn für den Körper ist das sehr anstrengend. Es kann einige Stunden, Tage oder sogar bis zu zwei Wochen dauern, bis er die Veränderung, die der Osteopath bewirkt hat, verarbeitet hat.

Wichtig: Sollten sich darüber hinaus weitere Beschwerden einstellen, sollten Patienten mit dem Therapeuten immer Rücksprache halten.

Tipp: Nach der Osteopathie-Behandlung

Hier ein paar Tipps, die nach einer Osteopathie-Behandlung guttun können:

  • Viel Ruhe und Schlaf – sie helfen dem Körper am besten, um zu regenerieren.
  • Kein Sport oder anstrengende Arbeiten.
  • Einen zusätzlichen Liter Wasser trinken.

Infokasten:

Die Ausbildung der Osteopathie unterliegt keiner gesetzlichen Regelung. Daher ist es für Patienten umso wichtiger den Therapeuten genau zu prüfen. So ist im Curriculum, das der BVO zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Osteopathie e.V. (BAO) festgesetzt hat, beschrieben, dass eine Ausbildung „Osteopathie“ mindestens 1.350 Unterrichtseinheiten (UE = 45 min) mit einem Grundberuf wie Arzt, Heilpraktiker oder Physiotherapeut umfassen muss. 

Zusätzlich sind die in der Osteopathie ausgebildeten Therapeuten angehalten in einem Zeitraum von 3 Jahren insgesamt 100 Fortbildungspunkte zu sammeln. Ähnlichen Regelungen zur weiteren Fortbildung unterliegen im Übrigen auch bspw. Ärzte und Physiotherapeuten.

Bundesverband Osteopathie e.V. / 13.08.2024

Foto: BVO

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