Viele indigene Völker leben über Jahrtausende in einem Gebiet. Sie sind tief mit dieser Umgebung verwurzelt. Beeindruckende Natur-Heiligtümer sind Zeugnis dieser ganz besonderen spirituellen Verbindung der Menschen mit ihrer Umwelt. Kein Wunder, dass heilige Orte wie der Uluru in Australien jedes Jahr Zehntausende anlocken, die diesen eindrucksvollen Ort erleben möchten. „Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass es weiterhin Menschen gibt, denen dieser Ort heilig ist“, erinnert Dr. Eliane Fernandes, Referentin für indigene Völker bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). „Wer ihre Heiligtümer besucht, sollte sie rücksichtsvoll behandeln. Zum einen, damit sie auch in Zukunft erhalten bleiben. Zum anderen aus Respekt vor der Kultur der Menschen, in der sie eine zentrale Rolle spielen.“
Der Berg Uluṟu (Ayers Rock) ist eine der bedeutendsten Kulturstätten Australiens. Den Aṉangu Aboriginal People, die hier seit mehr als 10.000 Jahren leben, ist er heilig. Diese touristische Attraktion war gegen den Willen der Aṉangu jahrzehntelang offen zugänglich. „Viele tausend Menschen sind jedes Jahr auf den Berg geklettert und haben auf diesem Heiligtum im wahrsten Sinne des Wortes herumgetrampelt. Jedes Mal war das ein Affront gegen die Aṉangu und ihre Kultur. Über die Jahrzehnte hat es dem Berg auch stark zugesetzt“, berichtet Fernandes. „Seit 2019 darf man den Uluru nicht mehr betreten. So wird er erhalten und geschützt. Und auch aus der Ferne bleibt der heilige Berg ein beeindruckender Anblick. Wer ohnehin in Australien ist, sollte ihn sich nicht entgehen lassen.“
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) / 04.07.2023