Auf den Spuren der Legende Frank Lloyd Wright
Der Architekt Frank Lloyd Wright ist weit über Amerika hinaus für seinen organischen Stil berühmt geworden. Bei diesem werden die Gebäude passend zur Umgebung entworfen und harmonisch in diese eingebettet. Sein Durchbruch gelang ihm mit dem Design des sich in Pennsylvania befindenden Einfamilienhauses Fallingwaters. Im Anschluss erhielt er viele große Aufträge, der bedeutendste war wohl der des Guggenheim-Museums in New York City. Aber auch in Arizona kann man Frank Lloyd Wrights Architektur live erleben: In Scottsdale, nahe Phoenix, befindet sich nämlich Taliesin West, das persönliche Winterquartier des Architekten. Inmitten der Wüste wurde es absichtlich niedrig aus Steinen der Region erbaut, die von Wüstensand zusammengehalten werden. Verschiedene Rot- und Erdtöne spiegeln die Farben der Wüste wider. Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe kann von neugierigen Besuchern erkundet werden. Dies ist entweder auf eigene Faust mit einem Audio-Guide möglich oder in Form einer geführten Tour.
Dieses architektonische Ziel gäbe es ohne Frank Lloyd Wright wohl auch nicht und das, obwohl er nicht der Architekt war: Das luxuriöse Waldorf Astoria Resort in Phoenix wurde im Jahr 1924 von Albert Chase McArthur entworfen, welcher sich massiv von Wrights Stil beeinflussen ließ. So wurde es im charakteristischen Blockstil und in den Erdtönen der umgebenden Wüstenlandschaft erbaut. Mit seinem glamourösen Stil beherbergte das Hotel bereits Hollywood-Ikonen wie Frank Sinatra und Marylin Monroe. Bei einer Übernachtung in dieser Unterkunft fühlt man sich definitiv wie etwas ganz Besonderes! Für wen dieses Erlebnis etwas zu kostspielig ist, für den gibt es eine interessante Alternative: Das Hotel bietet eine 90-minütige Führung mit historischem Schwerpunkt an.
Mary Colter und das Hopi House
Mary Colter war eine Pionierin in den USA: Direkt zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann sie als eine von ganz wenigen Frauen als Architektin zu arbeiten und wurde schnell erfolgreich. Sie entwarf zahlreiche Hotels und schließlich auch Gebäude im Süden des Grand Canyons. Dazu zählt zum Beispiel das Hopi House, welches im Jahr 1905 von ihr designt wurde. Es befindet sich im Historic Village des Grand Canyon und wurde im Stil eines Hopi Pueblos gestaltet. So ist es aus Sandstein erbaut worden und hat verschieden hohe Dächer. Heute können Besucher des Grand Canyons auch das Hopi House entdecken und hier handgefertigte Andenken erwerben.
Doch damit nicht genug: Einige Jahre später entwarf Mary Colter das Observatorium Lookout Studio, das so aussieht, als würde es direkt aus dem Rand des Grand Canyon entspringen. Das Design des kleinen, mittlerweile über 100 Jahre alten Haus, wurde von der Umgebung inspiriert und das besondere Gebäude dient Besuchern des Grand Canyon heute als kleiner Souvenirshop. Vor dem Haus befindet sich das wahre Highlight Mary Colters Arbeit: Zwei Aussichtsplattformen ermöglichen den Besuchern einen atemberaubenden Blick über die legendärste Felsenschlucht der Welt.
Das älteste europäische Gebäude in Arizona: San Xavier del Bac
Ein weiteres architektonisch beeindruckendes Gebäude Arizonas ist San Xavier del Bac, eine katholische Missionskirche, die sich in der Nähe von Tucson befindet und als historisches Wahrzeichen der Region bekannt ist.
Die sogenannte „Weiße Taube“ wurde zwischen 1783 und 1797 erbaut und ist damit das älteste europäische Gebäude in Arizona. Seine Architektur ist eine Mischung aus spanisch-kolonialen und einheimischen Stilen. Die Fassade der extravaganten Kirche ist mit weißem Stuck verziert und mit Skulpturen wie Engeln und Heiligen geschmückt. Das Innere der Kirche weist aufwendige Wandgemälde und Fresken auf. San Xavier del Bac ist heute ein beliebter Wallfahrtsort für Katholiken. Die außergewöhnliche Kirche zieht jährlich tausende Besucher an, die sich für Religion, Geschichte, Architektur und Kunst interessieren und sich dieses beeindruckende Gebäude auf ihrer Reise durch Arizona auf keinen Fall entgehen lassen wollen.
Ein Muss für alle Architektur-Liebhaber: Chapel of the Holy Cross
Für Architektur-Fans unbedingt zu besuchen ist außerdem die Chapel of the Holy Cross. Die beeindruckende Kirche wurde in die roten Sandsteinfelsen Sedonas eingebaut und erhebt sich majestätisch über die Landschaft. Entworfen wurde sie von der lokalen Künsterlin Marguerite Brunswig Staude, die die Idee für die Kapelle bereits in den 1930er Jahren hatte. Erst in den 1950er Jahren wurde sie allerdings fertiggestellt und schließlich auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Aufgrund ihrer besonderen Architektur, der Einbettung des Gebäudes in die Natur und des atemberaubenden Panoramablicks auf Sedonas rote Felsformationen und den Oak Creek ist sie ein beliebtes Ziel für Architekturliebhaber. Der Besuch der Kapelle ist kostenlos und die umliegenden Wanderwege laden zu einer anschließenden Erkundungstour durch die besondere Natur ein.
Kaus Media / 20.06.2023
Foto: Arizona Office of Tourism