Die Mitglieder der Deutschen Fußball Liga (DFL) werden in Kürze über den Einstieg von sogenannten Private-Equity-Investoren entscheiden. Diese sollen sich für 20 Jahre eine Beteiligung an den Medienrechten der Bundesliga sichern können. Finanzwende fordert die DFL-Mitglieder in einer Petition dazu auf, den Plan zu stoppen. „Ein Private-Equity-Einstieg würde den Fußball dramatisch verändern – und das sicher nicht zum Guten”, warnt Finanzwende-Geschäftsführer Daniel Mittler. Die Bürgerbewegung befürchtet durch den Einstieg von Geldgebern, die vor allem auf maximale Rendite aus sind, Verschlechterungen für die Fans der Bundesliga.
Stichtag für die grundlegende Entscheidung ist der 24. Mai. Dann werden die Mitglieder der DFL, also die Vereine der ersten und zweiten Männer-Fußballligen, bei ihrer Mitgliederversammlung entscheiden, ob die nationalen und internationalen Medienrechte in einer Tochtergesellschaft ausgelagert werden sollen. An dieser Gesellschaft soll dann ein sogenannter „strategischer Partner” einen Anteil von 12,5 Prozent erwerben, für eine Laufzeit von 20 Jahren.
Die Führungsspitze der DFL erwartet von dem Geschäft Einnahmen in Höhe von etwa 2 Milliarden Euro und verspricht gleichzeitig, dass der neue Geldgeber keine oder nur sehr eingeschränkte Mitbestimmungsrechte hätte. Finanzwende-Geschäftsführer Daniel Mittler hält ein solches Konstrukt jedoch für nicht realisierbar. „Es gibt kein Geld ohne Gegenleistung”, sagte er. Das zeigen auch die Erfahrungen aus anderen Profi-Fußballligen, in England oder Spanien etwa. „Wenn eine Private-Equity-Firma einmal an Bord ist, geht es künftig noch mehr als bisher um möglichst große Gewinne – und nicht um die Wünsche der Fans.”
Finanzwende untersucht bereits seit Jahren, wie sich der Einstieg von Private-Equity-Investoren auf verschiedene Lebensbereiche auswirkt – von der Pflege über die Gesundheitsvorsorge bis zum Immobilienmarkt. Das Muster ist laut der Organisation fast immer das gleiche: Erst ein Einstieg mit viel Geld, teils über Schulden finanziert, dann ein oft radikaler, renditeorientierter Umbau des Unternehmens. „Die Leidtragenden sind am Ende die Menschen, um die es eigentlich gehen sollte”, sagt Daniel Mittler mit Blick auf Pflegebedürftige, Mieter – oder eben Fußball-Fans. Nun gelte es, dass möglichst viele Menschen – ob Fußball-Fans oder nicht – mit einer Unterschrift ein Zeichen gegen diese Entwicklung setzen.
Die Petition und weitere Hintergründe zum Thema finden Sie hier: https://www.finanzwende.de/kampagnen/keine-finanzinvestoren-in-der-dfl/
Über die Bürgerbewegung Finanzwende
Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit über 7.500 Mitgliedern. Die unabhängige Interessenvertretung von und für Bürgerinnen und Bürger wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman Brothers-Pleite gegründet. Als Gegengewicht zur Finanzlobby drängt sie auf stabilere, faire und nachhaltige Finanzmärkte. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzwirtschaft den Menschen dient. https://www.finanzwende.de/ueber-uns/wer-wir-sind/
Bürgerbewegung Finanzwende e. V. / 13.05.2023
Foto: Bürgerbewegung Finanzwende e. V.