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Caritas-Träger bilden verstärkt junge Menschen aus dem Ausland zu Pflegefachkräften aus

Pflege-Lösung Nummer 5

Pflege-Lösung Nummer 5: Ausbildung internationaler Pflege-Azubis – für den Fachkräftenachwuchs / Foto: Olaf Nitz

Pflege-Azubis kommen bei der Caritas bereits seit Jahren nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus vielen anderen Ländern der Erde. Einige Träger konzentrieren sich jetzt verstärkt auf diese Ausbildung des Fachkräftenachwuchses, beispielsweise von Pflege-Azubis aus Marokko.

Es gibt in Deutschland nicht genug Bewerberinnen und Bewerber für den Beruf der Pflegefachkraft, um den Bedarf zu decken. Deshalb bildet beispielsweise der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn rund 40 junge Menschen aus Marokko im Pflegeberuf aus. Caritas-Direktorin Stefanie Krones war persönlich in Marokko, um dort Bewerber_innen kennen zu lernen.

Junge Menschen mit guter Vorbildung und Sprachkenntnissen

„Über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist es uns möglich, jungen Menschen die Chance zu geben, hier in Deutschland eine gute Pflege-Ausbildung zu machen. Dazu müssen sie gut Deutsch lernen und von Beginn an ein gutes Sprachniveau haben. Gleichzeitig unterstützen wir die Auszubildenden bei all ihren alltäglichen Problemen“, sagt Stefanie Krones.

Ausbildungsphase ist eine behütete Integrationszeit

Die Auszubildenden lernen von Beginn an das deutsche Alten- und Langzeit-Pflegesystem kennen, sie bekommen Sprachkurse und haben viel Zeit zur Integration bis zur Übernahme von Fachkraft-Verantwortung. Sie wohnen gemeinsam in WGs, zum Beispiel in einem extra für sie umgebauten Pfarrhaus. Mit der generalistischen Ausbildung haben sie eine qualifizierte und vielfältige Grundlage. Dabei wirken alle Ausbildungspartner und die Pflegeschulen zusammen.

„Ich finde, das Deutschland ein perfektes Land für die Pflege-Ausbildung ist. Hier sind die Bedingungen sehr gut. Ich mag bei der Arbeit die Umgangssprache besonders gern und das Zusammensein mit den Bewohnern. Mit einem spiele ich immer Fußball auf dem Gang. Er erkennt mich jedes Mal, obwohl er dement ist“, sagt Soufiane Chahmat, der seit 2021 die Ausbildung im Altenzentrum St. Josef in Arzbach macht.

„Jeder ausbildungswillige Migrant in Deutschland muss eine Chance erhalten, hier eine Ausbildung zu machen“, unterstreicht Elisabeth Fix, Leiterin der Kontaktstelle Politik des Deutschen Caritasverbandes und Pflege-Expertin. Bei der Caritas absolvieren auch viele junge Geflüchtete mit Duldungsstatus eine Ausbildung zur Pflegehelferqualifikation. Sie brennen darauf, hier arbeiten zu können. Das ist ihnen jedoch verwehrt, wenn sie nicht im Anschluss an die Helferausbildung eine Fachkraftausbildung absolvieren, was viele nicht schaffen. Hier brauchen wir im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes eine gesetzliche Regelung, die diesen Missstand abstellt.“

Situation in Marokko: Dort gibt es einen Jugendquotienten von fast 50 Prozent und eine Jugendarbeitslosigkeitsquote von 30 Prozent. Die jungen Menschen haben trotz hoher Schulbildung und zum Teil bereits absolvierter Bachelor-Abschlüsse nur wenig Chancen auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Mit Abschluss des B1- bzw. B2-Sprachniveaus dürfen sie sich in Deutschland um einen Ausbildungsplatz bewerben.

Hintergrund
Mit seiner Reihe zu „Pflege-Lösungen“ stellt der Deutsche Caritasverband vor dem Hintergrund der Debatten um eine Pflegereform im Vorfeld des Internationalen Tages der Pflegenden, am 12. Mai, Projekte und Lösungen im Bereich Pflege vor, die einen festen Platz im zukünftigen Pflegemix haben müssen.

Deutscher Caritasverband e.V. / 11.05.2023

Foto: Olaf Nitz

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