in , ,

Neue Kunst in New York und Wien – garantiert KI-frei

Ausstellung

Sarah Montani vor ihrem Werk "Invisible Woman I" Enkaustik auf Holz, 100*100cm, April 2023, New York. / Foto: Philipp Keusen

Die Schweizer Künstlerin und Digitalpionierin Sarah Montani stellt diese Woche hybride Kunstwerke (Malerei und Skulptur) in New York aus. Mehr als 10 neue Werke hat sie in den letzten Monaten geschaffen, u.a. in generationenübergreifenden Co-Kreationen mit Kunstschaffenden aus verschiedenen Ländern. Die Kunstwerke sind in Augmented Reality installiert und werden mit den ‘echten’, künstlerisch gearbeiteten und physisch vorhandenen Originalkunstwerken verknüpft. Thematisch geht es um die nackten Frauenstatuen im öffentlichen Raum. Die Kunst-Installationen werden in einer Schweizer Pop-up-Kunstgalerie in Lower Manhattan New York gezeigt, noch vor dem Start der Kunstmessen Independet, TEFAF, Frieze, VOLTA, CLIO Art Fair und Focus New York. Die Ausstellung zieht anschließend nach Wien in die Ulrike Jakob/Galerie Hrobsky. ‚Garantiert frei von künstlicher Intelligenz‘ kann ein neues, zukünftiges Qualitätsmerkmal für Kunst werden.

Was hat die Kunst von Sarah Montani mit KI zu tun? Nichts! Montanis Kunstwerke beruhen auf ‘wirklichen’, anfassbaren, handgemachten Werken.

Als „Original“ wird ein von den Kunstschaffenden selbst erschaffenes Werk bezeichnet. Die Kunstwerke Montanis wurden von ihr eigenhändig mit Farben auf Leinwand angefertigt. Sie arbeitet u.a. mit 3000 Jahr alten Techniken wie Enkaustik und Feuer sowie mit diversen Tinten – ohne Einsatz einer KI. Sie fotografiert anschliessend Ausschnitte aus diesen Werken. Parallel dazu arbeitet sie mit ihrem Cousin Joey Montani co-kreativ an einer digitalen Skulptur, welche sie gemeinsam entwerfen und programmieren. Auch hier kommt keine KI zum Einsatz. Die Skulptur wird dann mit den entsprechenden Fotoausschnitten weiterverarbeitet. Die digitalen Skulpturen werden im letzten Schritt über fortgeschrittene Technologien als Augmented Reality in der Ausstellung zur Verfügung gestellt: Die Ausstellungsbesuchenden können die Kunstwerke so mit ihrem Smartphone anschauen, ohne das es einer Applikation bedarf.

Tiefgründig, innovativ und erstaunlich – das sind wohl die Worte, die das aktuelle Werk von Sarah Montani und dem Kunstkollektiv treffend beschreiben. «Die Verbindung von 3000 Jahren alter Kunst, Leinwand und Ölfarbe mit futuristischen Technologien sowie der einzigartige Gestaltungsprozess sind tatsächlich ganz neu in der Kunstgeschichte. (…) Sarah Montani entwirft so den ‚SFERISMUS‘, eine neue einzigartige Richtung, von der wir als Kunst mit PLUS sprechen können.», meint Martha Götz, Kunsthistorikerin aus Stuttgart.

Zum Vergleich eine KI in der Kunst

Der deutscher Künstler Boris Eldagsen gewinnt mithilfe von KI einen der wichtigsten Fotopreise der Welt. In seiner Erklärung lehnt er den Preis ab, weil er das Gewinnerbild mit einer KI erstellt hat. Diese Woche erschien ein angeblicher Song der Superstars Drake and The Weeknd und sammelte Millionen von Streams innerhalb kürzester Zeit. Ein unbekannter Urheber hat das Stück ebenfalls mit einer KI produziert. Die Diskussion ist definitiv angestossen: Was gilt heute als Fotografie, was gilt als Musik, was gilt als Kunst?

Die Echtheit von KI-Kunstwerken ist mit blossem Auge kaum mehr von Original-Kunst zu unterscheiden. Eine KI perfektioniert sich anhand von existierenden Fotos und Kunstwerken, sie nutzt und verändert diese. Mit Bildsynthesen werden neue Werke geschaffen, welche nur noch schwer von echten Fotos zu unterscheiden sind. Die Haut der abgebildeten Menschen weist vielleicht weniger Poren auf, die Gräser im Rasen wirken verzerrt. Andere Bilder zeigen Artefakte – Bildpassagen mit Auffälligkeiten: Zu viele Finger an den Händen oder verzerrte Gesichter. Artefakte sind Fehler, die jedoch aktuell rasch korrigiert werden. In Zukunft werden wir ein KI-Werk nicht mehr von einem echten unterscheiden können. Die Folgen werden gerade in der Öffentlichkeit und den Medien viel diskutiert. Sarah Montani legt Wert auf die „menschlich-künstlerische“ Wertschöpfung: „Die von Menschenhand geschaffene Kunst bleibt das Original. Möglicherweise wird KI-frei in Zukunft ein Qualitätsmerkmal werden.“.

Nackte Frauenstatuen im öffentlichen Raum

Der Thematik zugrunde liegen Überlegungen, die die weiblichen Statuen im öffentlichen Raum betreffen: sind sie doch meist nackt und ohne Namen. Sarah Montani klagt das an sich jedoch nicht an, „sind die Statuen doch wirklich schön und ästhetisch, mich stört auch nicht die Nacktheit selber, aber meist sind sie eben lediglich allegorisch, unpersönlich und haben keinen Namen, keine Identität. Männer hingegen werden meist völlig anders dargestellt, als König, Erfinder, Feldherr, zu Pferde und – angezogen.“. Die Künstlerin zieht in diesen, auch im übertragenen Sinn vielschichtigen Arbeiten die anonymen weiblichen Statuen mittels verschiedener künstlerischer Prozesse an und gibt ihnen Namen – und wünscht sich somit schließlich „im öffentlichen Raum mehr Statuen, die wirkliche Frauen darstellen, die es mal in echt gegeben hat.“ (S. Montani in einem Interview).

Ulrike Jakob/Galerie Hrobsky sagt: „Wir freuen uns sehr, die in New York gezeigten Installationen und weitere physische und digitale Werke von Sarah Montani in unserem Showroom während des Grundsteinfestivals in Wien präsentieren zu können.“.

Weitere Informationen: https://sarahmontani.com/new-york

TED Talk Sferistic Art

New York

Die Installationen werden in der Galerie Artboxexpo in Lower Manhattan gezeigt. Anschließend ziehen sie nach Wien.

Ausstellung: 17.- 26. April 2023, Artboxexpo, 345 Broome Street, New York 10013

Art Party: 22. April 2023, 17 Uhr

Wien

Ausstellung: 7.- 21. Oktober 2023, Galerie Hrobsky, Showroom for Young Art, Grundsteingasse 40, 1160 Wien

Vernissage in Anwesenheit der Kunstschaffenden: 7. Oktober 2023, 18 Uhr

Weblaw AG & Editions W. / 21.04.2023

Foto: Philipp Keusen

What do you think?

10k Points
Upvote Downvote

Maxim Vengerov Depremzedeler İçin Çaldı

Skywell’i Üreten Teknoloji Firması Skyworth 4C süper hızlı şarj teknolojisini dünyaya tanıttı